Conti spürt Schwäche bei globaler Autoproduktion

Erlösziel gesenkt - Analyst: Gewinnwarnung "light"

Conti spürt Schwäche bei globaler Autoproduktion

ste Hamburg – Der Autozulieferer Continental hat nach zwei Gewinnwarnungen in diesem Jahr das Umsatzziel für 2018 auf rund 44,5 Mrd. Euro nach Wechselkurseffekten erneut gesenkt. Der Dax-Konzern aus Hannover verwies bei der Vorlage des Zwischenberichts zum dritten Quartal angesichts des rückläufigen Trends in der weltweiten Fahrzeugproduktion zudem auf Risiken im vierten Quartal, dieses Umsatzziel zu erreichen. Bei der zweiten Gewinnwarnung innerhalb von vier Monaten hatte Continental im August das Umsatzziel um 1 Mrd. auf rund 45 Mrd. Euro zurückgeschraubt.Nord/LB-Analyst Frank Schwope sprach von einer Gewinnwarnung “light”. In der Konsequenz würden sich trotz bestätigter Margenziele auch die zu erwartenden Ergebnisgrößen reduzieren. Continental bekräftigte zwar das im August um einen Prozentpunkt reduzierte Ziel einer bereinigten Ebit-Marge von mehr als 9 % in diesem Jahr. Die Aktie rutschte dennoch um 2,8 % auf 140,20 Euro ab und war damit zweitgrößter Tagesverlierer im Dax.Der im dritten Quartal um 0,9 % auf 10,8 Mrd. Euro gestiegene Umsatz und das um 30 % auf 772 Mill. Euro geschrumpfte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) – die bereinigte operative Marge erreichte 7,2 % – waren nach vorherigen Aussagen des Konzerns in einem Reuters-Interview (vgl. BZ vom 26. Oktober) keine Überraschung mehr. Vor allem in Europa und China sei die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im dritten Quartal deutlich zurückgegangen, erklärte Continental-Chef Elmar Degenhart. Angesichts der Marktschwäche in den beiden Regionen, die für mehr als die Hälfte der globalen Fahrzeugproduktion stünden, sei das erreichte leichte Umsatzwachstum ebenso wie das Niveau der Auftragseingänge für Automobilelektronik mit knapp 30 Mrd. Euro ein gutes Zeichen.Bei Continental schlugen Gewährleistungsfälle im dritten Quartal mit 115 Mill. Euro zu Buche, weitere 50 Mill. Euro stehen im vierten Quartal an. Bei der Tochter Contitech soll ein Maßnahmenpaket zu einer Margenverbesserung um 150 Mill. Euro bis 2020 führen. Der Vorstand hatte im Sommer Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Zuge der Gewinnwarnung, die mit reduzierten Umsatzerwartungen, Kostensteigerungen und Gewährleistungsfällen begründet worden war, angekündigt.