Corona-Pandemie stürzt Start-ups in die Krise

70 Prozent fürchten um ihre Existenz

Corona-Pandemie stürzt Start-ups in die Krise

dpa-afx Stuttgart – Laut einer Umfrage des Bundesverbands Deutsche Startups haben sich von 1 000 befragten Jungfirmen 70 % mit dem Thema einer bedrohten Existenz auseinandergesetzt. “Wir stehen vor einem Start-up-Sterben, wenn die versprochenen Hilfsmaßnahmen nicht schnell ankommen”, sagt Verbandspräsident Christian Miele.Die aktuelle Krise ist nach Ansicht des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY die erste große Bewährungsprobe für deutsche Start-ups. Laut Miele sind Jungunternehmen, die derzeit Investoren suchen, besonders gefährdet.Start-ups erzielen oft keine Gewinne und sind daher auf die Unterstützung durch Investoren angewiesen. Teilweise nutzen Gründer Privatvermögen und haben nur geringe Rücklagen. “Start-ups sind häufig auf Bankdarlehen und mutige Investoren angewiesen. Schon unter normalen Umständen bedeutet das nicht selten das Aus für viele Geschäftsideen”, sagt die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).Besonders problematisch sind nach Ansicht von Verbandspräsident Miele Liquiditätsprobleme bei den jungen Unternehmen. Wenn Umsätze wegbrächen und Investoren zurückhaltender würden, dann treffe das Start-ups mit wenigen Rücklagen besonders hart. Peter Lennartz von EY weist auf die Jungunternehmen hin, die auf “frisches Geld” angewiesen seien und sich in einer Präsentationsphase für Investoren befänden. Die Start-ups in dieser Phase erhielten nur unter erschwerten Bedingungen eine neue Finanzierung.Besonders von der Krise betroffen sind Reise-Jungunternehmen sowie Event- und Catering-Start-ups, wie Lennartz sagt. Für Firmen, die nicht nachdrücklich, schnell und konzentriert genug auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren und das Geschäftsmodell gegebenenfalls anpassen, wird es nach Ansicht des Branchenverbands schwierig.