Coronakrise setzt Flugzeugbauern schwer zu
sck München – Die Folgen der Coronakrise schlagen bei den Flugzeugherstellern voll ins Kontor. Nach hohen Verlusten im Vorjahr schrieben Airbus und Boeing im ersten Quartal 2020 abermals tiefrote Zahlen. Sie stimmten die Anleger und die Beschäftigten wegen der Pandemie auf Einschnitte ein.Von Januar bis März machte der europäische Luftfahrtkonzern nach Steuern 481 Mill. Euro Miese. Sein ohnehin vom Desaster mit der Baureihe 737 Max geschwächter amerikanischer Dauerrivale Boeing verbuchte einen Fehlbetrag von 641 Mill. Dollar. Die Produktionskürzungen und die deutlich reduzierten Auslieferungen an die Airlines bei einem zugleich nach wie vor hohen Working Capital sorgten dafür, dass die Umsätze und die operativen Ergebnisse einbrachen.Airbus belasteten zudem Sondereffekte wie Wertberichtigungen auf ihre Beteiligung an Dassault Aviation (9,9 %) nach den Börsenturbulenzen infolge der Seuche. Das Finanzergebnis fiel dadurch mit – 477 (i. V. – 43) Mill. Euro deutlich negativ aus.”Wir befinden uns mitten in der schwersten Krise, die die Luftfahrtbranche jemals erlebt hat”, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Nach der verhängten Kurzarbeit für Mitarbeiter an Standorten in Frankreich und Großbritannien verhandelt die Konzernführung über gleiche Maßnahmen für deutsche Werke. “Einige Tausend Menschen werden bald in Kurzarbeit sein”, sagte dazu der Airbus-CEO.”Wir stehen vor völlig unerwarteten Herausforderungen”, erklärte Boeing-Chef Dave Calhoun. Er bestätigte Medienberichte, wonach der Konzern wegen der Krise 10 % der Stellen streichen wolle. Das beträfe rund 16 000 Mitarbeiter weltweit.Die Beeinträchtigungen in der Fertigung und eine wegbrechende Nachfrage der ums Überleben kämpfenden Airlines sorgten unter anderem für hohe Mittelabflüsse bei den Flugzeugherstellern. Airbus verzeichnete im ersten Quartal einen operativen Cash-flow von – 7,6 Mrd. Euro, Boeing von – 4,3 Mrd. Dollar. – Nebenstehender Kommentar Berichte Seite 9