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Couche-Tard erhöht Übernahmeangebot für 7-Eleven

Die japanische Einzelhandelsgruppe will über das neue Kaufangebot beraten, ergreift aber unterdessen mehrere Abwehrmaßnahmen.

Couche-Tard erhöht Übernahmeangebot für 7-Eleven

Couche-Tard erhöht Übernahmeangebot für 7-Eleven

Japanische Einzelhandelsgruppe ergreift Abwehrmaßnahmen

mf Tokio

Der Mini-Supermarkt-Betreiber Alimentation Couche-Tard gibt die Übernahme des japanischen Einzelhandelsriesen Seven & i nicht auf. Die Kanadier erhöhten ihr Kaufangebot um mehr als 20% auf 7 Bill. Yen (43 Mrd. Euro). Couche-Tard selbst ist an der Börse nur 47,2 Mrd. Euro wert. Gespräche über das erste Angebot hatten die Japaner abgelehnt, es würde den Konzern unterbewerten und von der US-Kartellbehörde nicht genehmigt. Sollte der Deal nun zustande kommen, wäre dies Japans größte Übernahme durch das Ausland.

Skepsis an Tokioter Börse

Die neue Offerte für den weltweiten Betreiber der 7-Eleven-Geschäfte beläuft sich auf 18,19 Dollar je Aktie und liegt damit 21% über dem Dienstag-Schlusskurs von Seven & i von 2.230 Yen (15,03 US-Dollar) in Tokio. Nach dem Bekanntwerden des neuen Angebots kletterte der Aktienkurs am Mittwoch um 4,7% auf 2.335 Yen (15,71 Dollar). Im Juli hatte Couche-Tard vorgeschlagen, alle Aktien zu je 14,86 US-Dollar in bar zu kaufen.

Zeitweise sprang der Seven-Kurs am Mittwoch zwar um knapp 10% nach oben. Aber offenbar glauben viele Anleger nicht an einen Erfolg der Kanadier. Seven & i bestätigte das neue Angebot, das offenbar schon am 19. September einging. Nun dürfte sich ein schon eingesetzter Sonderausschuss aus externen Direktoren damit beschäftigen. Bisher soll es keine direkten Gespräche gegeben haben.

Nationale Sicherheit im Spiel

Unterdessen arbeitet Seven & i an Abwehrmaßnahmen. Als erstes ließ man sich von der Regierung als Kernunternehmen einstufen, das für die nationale Sicherheit von wesentlicher Bedeutung ist. Nun muss auch der Staat eine ausländische Übernahme genehmigen. Zugleich treibt Seven & i die Abspaltung und den Börsengang ihrer verlustbringenden Warenhauskette Ito-Yokado voran. Auf diese Weise will der Konzern die eigene Profitabilität und damit den Börsenwert erhöhen, um die Übernahme zu erschweren.

Die Kanadier betreiben rund 17.000 Läden mit den Marken Couche-Tard und Circle K in rund 30 Ländern. Zu der japanischen Seven & i gehören fast 85.000 7-Eleven-Filialen, davon nur 21.500 in Japan. Drei Viertel des Umsatzes stammen daher aus Nordamerika.

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