Covestro erwirbt Coatingsgeschäft von DSM

Übernahme für 1,6 Mrd. Euro - Kapitalerhöhung um 450 Mill. Euro geplant

Covestro erwirbt Coatingsgeschäft von DSM

ab Düsseldorf – Mitten in der Coronakrise macht der Kunststoffkonzern Covestro mit einer Großakquisition auf sich aufmerksam. Für 1,6 Mrd. Euro erwerben die Leverkusener das Geschäft mit Beschichtungsharzen von der niederländischen DSM. Das Geschäft, mit dem Covestro das Spezialitätengeschäft CAS stärkt, steht für einen Umsatz von gut 1 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 141 Mill. Euro, wie Covestro mitteilte. Mithin wird ein Vielfaches des Ebitda von 10,3 gezahlt.Dennoch spricht Covestro von einem attraktiven Kaufpreis. “Entscheidend ist für uns das Synergiepotenzial, handelt es sich bei dem Geschäft doch nicht um eine neue Säule im CAS-Segment, sondern um eine Ergänzung. Wir planen mit 120 Mill. Euro an Synergien und davon zwei Drittel Kostensynergien, bei denen man recht sicher sein kann, dass sie auch realisiert werden”, sagte Finanzchef Thomas Toepfer im Interview der Börsen-Zeitung. Berücksichtige man die Synergien, verringere sich das Multiple auf 5,7.Dennoch reagierten die Investoren äußerst verschnupft auf die Ankündigung. In der Spitze gab der Dax-Wert am Mittwoch um fast 8 % nach. Mit 42,35 Euro stand zum Handelsende ein Tagesverlust von 7,2 % zu Buche. Das mag auch daran liegen, dass Covestro einen Teil des Kaufpreises mit frischem Eigenkapital finanzieren will. Konkret sollen im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 450 Mill. Euro eingeworben werden. “Wir machen das nicht leichtfertig, sondern bleiben mit den angestrebten 450 Mill. Euro zurückhaltend”, sagte Toepfer. Daneben sollen 600 Mill. Euro langfristig über den Bondmarkt finanziert werden, weitere 550 Mill. Euro kommen aus dem vorhandenen Cash. Ziel sei es, das Investment-Grade-Rating sicher zu erhalten.”Bei dem Coatingsgeschäft von DSM handelt es sich um den perfekten Deal, denn das Geschäft ist extrem auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und bringt uns hohe Synergien”, schwärmte der Finanzchef und fügte hinzu: “Wenn Sie uns vor Jahren gefragt hätten, welches Geschäft wir am liebsten kaufen würden, wäre es dieses DSM-Geschäft gewesen, das allerdings über viele Jahre nicht zum Verkauf stand.” – Bericht und Interview Seite 9