Covestro im Fadenkreuz von Ölriese Adnoc
Der Ölkonzern Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) streckt Insidern zufolge die Fühler nach dem Kunststoffunternehmen Covestro aus. Adnoc sei an Covestro mit einem Übernahmeangebot herangetreten, erfuhr Reuters am Dienstag von mit der Sache vertrauten Personen. Einzelheiten zu den vorgeschlagenen Bedingungen waren zunächst nicht zu erfahren. Covestro wollte sich dazu nicht äußern, von Adnoc war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
Covestro-Aktien legten am Dienstag um mehr als 17% auf ein Jahreshoch von 47,44 Euro zu. Die ehemalige Bayer-Tochter war an der Börse zuletzt gut 7,8 Mrd. Euro wert. Adnoc mit Sitz in Abu Dhabi wurde 1971 gegründet und befindet sich vollständig in Staatsbesitz. Bayer hatte seine ehemalige Kunststofftochter Covestro abgespalten und 2015 an die Börse gebracht und breit gestreut.
Analyst Markus Mayer von Baader Helvea hält eine Übernahme von Covestro seit längerem für wahrscheinlich und hatte den österreichischen Ölkonzern OMV als möglichen Interessenten gesehen. “Um die 60 Euro je Aktie muss Adnoc mindestens bieten, um erfolgreich zu sein”, glaubt er. Adnoc selbst hat indes im vergangenen Jahr bereits Anteile an OMV im Wert von 3,9 Mrd. Euro gekauft, um ihr Chemiegeschäft zu stärken. Der arabische Staatskonzern hat Pläne für Investitionen in Höhe von 150 Mrd. Dollar, um seine Aktivitäten in den Bereichen Erdgas, Chemikalien und saubere Energie auszubauen.