Covestro-Orderbuch füllt sich nur zögerlich
ab Düsseldorf – Wenige Tage vor der für Freitag geplanten Erstnotiz von Covestro, der Kunststoffsparte von Bayer, zeigen sich die Investoren zögerlich. Derzeit lägen noch nicht genügend Orders vor, um das Orderbuch wenigstens ein Mal zu füllen, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters mehrere Insider. Für einen erfolgreichen Börsengang ist normalerweise eine mehrfache Überzeichnung des Orderbuchs vonnöten.Die Aktien für den größten Börsengang seit dem IPO der Deutschen Post stammen aus einer Kapitalerhöhung. Deren Größe variiert jedoch mit dem Zeichnungspreis, hat Covestro doch den Bruttoemissionserlös von 2,5 Mrd. Euro als Fixgröße für den Börsengang festgelegt. Offeriert werden die Aktien in einer Spanne zwischen 26,50 und 33,50 Euro. Je höher der Ausgabepreis am Ende ausfällt, desto kleiner fällt die Kapitalerhöhung aus. Das Volumen rangiert zwischen 70,4 und 94,3 Millionen neuen Aktien.Problematisch gestaltet sich bei Covestro weniger der Preis, wird die Aktie im Graumarkt doch zu 32 Euro gehandelt und damit in der oberen Hälfte der Zeichnungsspanne. “Covestro halten sich vor dem Hintergrund des schwierigen Börsenumfelds recht gut. Die Umsätze sind allerdings dünn”, fasste ein Börsianer zusammen.Sollte Covestro eigentlich den Eisbrecher geben, könnte die drastisch gestiegene Volatilität die ambitionierten IPO-Pläne nun vereiteln. “Der Deal wird womöglich erst im letzten Moment unter Dach und Fach gebracht”, zitiert Reuters einen beteiligten Banker.Dabei hatte sich Covestro-Chef Patrick Thomas in der Vorwoche noch betont zuversichtlich gegeben. “Das Timing für den Börsengang ist genau richtig”, hatte er Fragen bezüglich der aufgekommenen Konjunktursorgen für China pariert und darauf verwiesen, dass der Konzern nur etwa 15 % des Umsatzes im Reich der Mitte erwirtschafte. Nach Einschätzung von Investmentbankern gelingt es in diesem volatilen Umfeld nur Qualitätsunternehmen, ihre IPO-Pläne durchzuziehen.