Covid-19 beschert CAC-40-Konzernen Verluste
wü Paris – Es sei nicht ganz so schlimm gewesen wie zunächst befürchtet, war ein Kommentar, der in den vergangenen Tagen in Paris häufiger zu hören war. So konnten einige der CAC-40-Schwergewichte so wie BNP Paribas und Schneider Electric mit ihren Halbjahresergebnissen die Erwartungen der Märkte übertreffen. Dennoch haben die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in den Bilanzen der im französischen Leitindex notierten Konzerne tiefe Spuren hinterlassen. Die Krise hat sie laut Berechnungen der Wirtschaftszeitung “Les Echos” einen Umsatzverlust von 146 Mrd. Euro gekostet.37 der CAC-40-Unternehmen haben bereits die Bilanz für die ersten sechs Monate des Jahres veröffentlicht. Nur Bouygues und Capgemini stehen nach der Sommerpause noch aus, genau wie der Spirituosenkonzern Pernod Ricard, der ein versetztes Geschäftsjahr hat. Die von den 37 Konzernen veröffentlichten Halbjahresumsätze belaufen sich laut AFP zusammen auf mehr als 535 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 17,7 % im Vergleich zur Vorjahreszeit entspricht.Gleichzeitig haben sie zusammen einen Verlust von 400 Mill. Euro angehäuft, nachdem sie vergangenes Jahr in den ersten sechs Monaten noch zusammen auf einen kumulierten Nettogewinn von 44 Mrd. Euro gekommen waren. Eine solche Verschlechterung der Ergebnisse habe es noch nie gegeben, meint Daniel Larrouturou von Dôm Finance. Trotz einiger spektakulärer Ergebniseinbrüche hätten sich viele CAC-40-Konzerne jedoch angesichts des nie gesehenen Ausmaßes der Krise widerstandsfähig gezeigt. Große UnterschiedeEinige Branchen wurden so wie die Luftfahrt- und die Luxusgüterindus-trie stärker als andere von der Pandemie getroffen. Dennoch gibt es selbst innerhalb einer Branche teilweise erhebliche Unterschiede. Ein Beispiel dafür sind die Autobauer Renault und PSA. Während PSA mit einem Nettoergebnis von 595 Mill. Euro rentabel blieb, verbuchte Renault einen Rekordverlust von 7,29 Mrd. Euro. Bei den Banken schrieben BNP mit 3,6 Mrd. Euro und Crédit Agricole mit 1,6 Mrd. Euro unter dem Strich schwarze Zahlen, Société Générale dagegen mit -1,6 Mrd. Euro rote.Nach hohen Wertminderungen und dem starken Einbruch der Ölpreise weist Total bisher mit einem Nettoverlust von 8,4 Mrd. Dollar den größten Fehlbetrag der CAC-40-Konzerne im ersten Halbjahr aus. Auf den Plätzen dahinter folgen auf der Verlust-Hitparade Renault, Unibail-Rodamco (- 3,53 Mrd. Euro), Airbus (- 1,92 Mrd. Euro), Société Générale, ArcelorMittal (- 1,52 Mrd. Euro) und Accor (- 1,51 Mrd. Euro). Insgesamt sind bislang 13 der CAC-40-Konzerne in die Verlustzone gerutscht.