"Covid-19 beschleunigt Wandel in Unternehmen"
swa Frankfurt – Die Coronakrise bringt in Unternehmen vieles in Bewegung. Dabei blickt die Mehrheit der deutschen Wirtschaft nach einer Studie von KPMG weiterhin optimistisch in die Zukunft. Die Krisensituation scheint vielen Unternehmen die eigene Robustheit vor Augen geführt zu haben, würdigt die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft das überraschende Ergebnis in ihrem “Future Readiness Index”. Darin haben deutsche Firmen in den Monaten April bis Juni 2020 ihre Zukunftsfähigkeit bewertet. Dabei gaben 600 Führungskräfte aus zwölf Branchen ihre Einschätzung wieder.”Der allgemein hohe Optimismus nach der ersten Lockdown-Phase lässt vermuten, dass diese vielen deutschen Unternehmen vor Augen geführt hat, wie resilient sie sind, weshalb sie mittelfristig umso zuversichtlicher in die Zukunft blicken”, interpretiert KPMG-Vorstand Matthias Schmelzer die Szenerie.Die Stimmung fällt in den einzelnen Branchen der deutschen Wirtschaft allerdings recht unterschiedlich aus. So sei auch der Anteil der sehr oder eher pessimistischen Gesellschaften leicht gestiegen. Konzerne aus den Branchen Telekommunikation & Medien, Handel und Automobilindustrie schätzten ihre Zukunftsfähigkeit sogar deutlich schlechter ein als in den Vorjahren.Aus dem Stimmungsbild geht hervor, dass die Coronakrise den Wandel in Unternehmen beschleunigt. Laut KPMG hat die Pandemie drei Transformationsprozesse angestoßen: die Flexibilisierung von Arbeitsbedingungen, die Digitalisierung der Vertriebskanäle, der Kundenkommunikation und des Geschäftsmodells sowie einen Schwenk hin zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit. Unveränderte MegatrendsDie drei größten Herausforderungen der Zukunft sind für die Unternehmen dieselben wie in den Vorjahren: die Veränderung der Kundenbedürfnisse, der demografische Wandel und die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit. Darauf hat offensichtlich auch die Pandemie keinen Einfluss. Die Management-Agenda werde auch in der “neuen Realität” bestimmt durch Entwicklungen aus den drei Bereichen Geopolitik, Nachhaltigkeit und Technologie.Der schnelle Wandel der Rahmenbedingungen erfordere Anpassungsfähigkeit. Dabei sei es wichtig, dass Unternehmen “aus der weltweiten Unsicherheit auch langfristig Konsequenzen ziehen”, mahnt Schmelzer. Der Handelsstreit zwischen den USA und China sei insbesondere bei Schlüsseltechnologien wie Big Data und künstlicher Intelligenz zu spüren. Konzerne müssten deshalb geopolitische Implikationen von technologischen Entwicklungen stets mitdenken und in ihre Unternehmensstrategie einbeziehen.