Immobilien

CPI Property trennt sich von Hotels in Kroatien

Mit dem Verkauf einer Hotelkette in Kroatien und einer Neuaufstellung im Topmanagement macht der Immobilienkonzern CPI seinen Konsolidierungskurs deutlich.

CPI Property trennt sich von Hotels in Kroatien

CPI Property trennt sich
von Hotels in Kroatien

Shortseller-Attacke belastet Bonds – Greenbaum neuer CEO

hek Frankfurt

Der Immobilienkonzern CPI Property Group verkauft seine kroatischen Sunčani Hvar Hotels. Die Transaktion ist Teil des Konsolidierungskurses, den das vom tschechischen Milliardär Radovan Vitek kontrollierte Unternehmen nach der Übernahme der Immobilienfirmen Immofinanz und S Immo aus Österreich eingeschlagen hat. Die Hotels auf der kroatischen Insel Hvar übernimmt Eagle Hills aus Abu Dhabi, die in Immobilien und das Gastgewerbe investiert und Entwicklungsprojekte betreibt. Zum Kaufpreis macht CPI keine Angaben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf Personen, die mit dem Deal vertraut sind, Eagle Hills werde mehr als 200 Mill. Euro zahlen. Veräußert werden sowohl die Besitz- als auch die Betreibergesellschaft.

Der Verkauf erfolgt inmitten einer Erholung des Hotelsektors von den Verwerfungen im Zuge der Corona-Pandemie. Vor allem Ferienhotels sind wieder stark gebucht, während Locations, die vor allem Geschäftsreisende beherbergen, häufig noch weniger frequentiert sind.

Bilanzierung unter Beschuss

Die Notierungen von CPI-Anleihen sind am Dienstag aufgrund eines Shortseller-Reports stark unter Druck geraten. Das Unternehmen setze den Wert seiner Vermögenswerte zu hoch an und seine Bargeldkonten könnten falsch ausgewiesen sein, schreibt der Shortseller Muddy Waters. CPI entgegnet, Muddy Waters liege "kategorisch falsch". In Anbetracht der detaillierten Vorwürfe werde man einige Zeit brauchen, um vollständig und gründlich zu antworten.

Mit einem Portfolio im Wert von 20 Mrd. Euro gehört CPI zu den großen Immobilienkonzernen in Europa. Die Schwerpunkte bilden Büros mit knapp der Hälfte des Bestandswerts und Einzelhandelsgebäude mit 24%. Darüber hinaus besitzt CPI Wohnungen sowie Hotels und Ferienanlagen. Die Aktie notiert im General Standard der Frankfurter Börse, allerdings mit marginalem Streubesitz. Das Rating bewegt sich mit "BBB−" (S&P) bzw. "Baa3" (Moody's) im untersten Investment-Grade-Bereich, der Netto-Verschuldungsgrad ist mit 49,9% nicht niedrig. Vitek hält 89,35% der Stimmrechte, der Finanzinvestor Apollo 5,51%.

Greenbaum neuer CEO

Flankiert wird der Konsolidierungskurs durch eine Neuaufstellung der Firmenleitung. CFO David Greenbaum, ein früherer Deutsche-Bank-Manager, steigt zum CEO und Managing Director auf. Außerdem zieht er in den Verwaltungsrat ein. Greenbaum ersetzt Martin Němeček, der seine bisherigen Funktionen abgibt und sich nach einer Pause als leitender Manager um strategische Projekte wie Assetverkäufe, Schuldenrückzahlung und die Integration von Immofinanz und S Immo kümmern soll. Greenbaum verantwortet die Finanzen der Gruppe seit 2018.

David Greenbaum, neuer CEO von CPI Property Quelle: CPI

Auf die neu geschaffene Position des Chief Operating Officer hat CPI Zdeněk Havelka berufen.

Des Weiteren kündigt CPI den Rückkauf von bis zu 105 Millionen Aktien zu 0,932 Euro je Anteilschein an. Auf Basis dieses Preises ergibt sich ein Börsenwert von 8 Mrd. Euro. Der Börsenkurs bewegt sich seit Monaten meist bei knapp 0,90 Euro.

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