Biosprit-Hersteller

Cropenergies kämpft mit Preissteigerungen

Der Jahresüberschuss des Mannheimer Bioethanolherstellers hat sich im zweiten Geschäftsquartal (Juni bis Ende August) mit 14,7 Mill. Euro mehr als halbiert, wie das Unternehmen mitteilte.

Cropenergies kämpft mit Preissteigerungen

kro Frankfurt

− Nach dem Spezialverpackungshersteller Gerresheimer meldet mit Cropenergies ein weiteres Unternehmen Gewinneinbrüche aufgrund von gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen. Der Jahresüberschuss des Mannheimer Bioethanolherstellers hat sich im zweiten Geschäftsquartal (Juni bis Ende August) mit 14,7 Mill. Euro mehr als halbiert, wie das Unternehmen, an dem Südzucker mit 69,2 % beteiligt ist, am Mittwoch mitteilte. Die operative Marge verringerte sich im gleichen Zeitraum von 18,6% im Vorjahr auf 9,3%. An der Börse zeigten sich die Anleger enttäuscht: Die Aktie gab in der Spitze um fast 12% nach. Das im SDax gelistete Papier von Südzucker verlor zudem zwischenzeitlich fast 2%. Auch die Titel von Verbio, einem Biokrafthersteller aus Sachsen-Anhalt, rutschten ins Minus.

Dabei liefen die Geschäfte bei Crop­energies wie auch bei Gerresheimer an sich gut. Den Mitte September vorab verkündeten Rekordumsatz von rund 249 Mill. Euro bestätigte das Unternehmen, genau so wie die damals angehobene Prognose. So soll der Umsatz im Gesamtjahr weiter bei 970 Mill. bis 1,01 Mrd. Euro liegen, nach 833 Mill. Euro im vergangenen Jahr. Cropenergies hat seine Absatzmengen für Lebens- und Futtermittel sowie für nachhaltig erzeugtes Ethanol zuletzt deutlich gesteigert. Gleichzeitig kommt den Mannheimern die jüngste Einführung des Biokraftstoffes E10 in Schweden und Großbritannien zugute. Der Kostendruck, speziell bei Erdgas, wiegt dennoch schwerer, weswegen das operative Ergebnis mit 65 und 90 Mill. Euro im Gesamtjahr deutlich unter dem Vorjahreswert von 107 Mill. Euro erwartet wird.

Inwiefern sich die Preissteigerungen auch bei Südzucker bemerkbar gemacht haben, wird sich an diesem Donnerstag zeigen. Im Kernsegment hatte der Konzern bereits auf Basis vorläufiger Zahlen von einem Turnaround im zweiten Geschäftsquartal berichtet und am Mittwoch überraschend seinen Ausblick für den Jahresumsatz erhöht (siehe untenstehenden Bericht). Das Segment hat nun mit voraussichtlich 7 Mill. Euro zu einem deutlich verbesserten operativen Konzernergebnis von 85 Mill. Euro beigetragen. Der Umsatz ist zudem um rund 10% auf etwa 1,84 Mrd. Euro gestiegen. Gleichzeitig war nun aber auch bereits von rohstoffpreisbedingt gestiegenen Produktionskosten aus der Kampagne 2020 sowie von höhere Kosten für Verpackungsmaterialien die Rede.

Cropenergies
Konzernzahlen nach IFRS
2. Quartal   
in Mill. Euro2021/222020/21
Umsatz249229
Ebitda3452
in % des Umsatzes1423
Operatives Ergebnis2343
Operative Marge (%)919
Jahresüberschuss1532
Ergebnis je Aktie (Euro)0,20,4
Cash-flow (erstes Halbjahr) 47 55
Eigenkapitalquote (%)7574
Börsen-Zeitung