Biokraftstoffproduktion

Cropenergies senkt Umsatz- und Gewinnprognosen

Der Bioethanolhersteller Cropenergies hat abermals seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Grund ist der weiter fallende Preis für Ethanol, das - zu Kraftstoff verarbeitet - normalem Benzin beigemischt wird ("E10").

Cropenergies senkt Umsatz- und Gewinnprognosen

Cropenergies senkt abermals Umsatz- und Ergebnisprognosen

Preisverfall kommt für Bioethanolhersteller unerwartet

md Frankfurt

Der Bioethanolhersteller Cropenergies senkt abermals seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2023/24 , das am 29. Februar endet. Hauptgrund ist nach Angaben der Südzucker-Tochter (69,2%) die weitere Verschlechterung der Erlössituation. Die Ethanolpreise hätten sich seit der letzten Anpassung der Prognose vom 15. November – "anders als erwartet" – weiter rückläufig entwickelt und seien zuletzt auf unter 600 Euro pro Kubikmeter gefallen. In der Mitteilung wird daran erinnert, dass Anfang November die Tagespreise noch bei 900 Euro pro Kubikmeter Ethanol lagen. "Sollten die Preise für erneuerbares Ethanol weiter auf diesem niedrigen Niveau verharren, wird Cropenergies prüfen, ob die aktuelle Kapazitätsauslastung kurzfristig beibehalten werden kann", heißt es.

Operativer Gewinn bricht ein

Cropenergies erwarte für den laufenden Turnus nunmehr einen Umsatz von 1,23 bis 1,25 (zuvor: 1,24 bis 1,30) Mrd. Euro nach 1,49 Mrd. Euro im Vorjahr. Der operative Gewinn (um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) soll zwischen 40 und 60 (zuvor: 70 bis 100) Mill. Euro liegen, nach 251 Mill. Euro in der Vorperiode. Dies entspreche einem operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 85 bis 105 (zuvor: 115 bis 145) Mill. Euro, nach 294 Mill. Euro im Jahr 2022/23. Bis Mitte November hatten die Schätzungen für den Umsatz noch bei 1,27 bis 1,37 Mrd. Euro, für das operative Ergebnis bei 95 bis 145 Mill. und für das Ebitda bei 140 bis 190 Mill. Euro gelegen.

Zusammen mit der Prognosesenkung veröffentlichte das in Mannheim ansässige Unternehmen vorläufige Zahlen für das dritte Quartal (30. November): Der Umsatz ist demnach von 328 Mill. auf 312 Mill. Euro gesunken. Das operative Ergebnis brach um die Hälfte auf 27 (i.V. 56) Mill. Euro ein. Dies entspricht gemäß der Mitteilung einem Ebitda von 38 (66) Mill. Euro. Im Vorjahresquartal hatte Cropenergies aufgrund außergewöhnlicher Rahmenbedingungen ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis erwirtschaftet. Der Kurs des ehemaligen SDax-Wertes tendierte am Freitag im Handelsverlauf auf Xetra schwächer. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 640 Mill. Euro.

Volatilität könnte zunehmen

Cropenergies gehe weiter davon aus, dass die insbesondere im Vorjahr durch den Ukraine-Krieg erhöhten Volatilitäten auf den Absatz-, Rohstoff- und Energiemärkten aufgrund der jüngsten Eskalation im Nahen Osten sowie wegen Unsicherheiten in der Umsetzung regulatorischer Rahmenbedingungen wieder zunehmen könnten. Die Einführung von E10 in weiteren europäischen Ländern deute weiterhin auf einen stabilen Absatz von Kraftstoffethanol hin, dem jedoch unverändert hohe Importmengen gegenüberstünden.

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