Nach der überwundenen Corona-Pandemie ist die Musikveranstaltungsbranche wieder im Aufwind. Von einer gestiegenen Nachfrage trotz Konjunkturflaute profitiert der Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim. Das im MDax gelistete Unternehmen meldete ad hoc ein Rekordjahr 2024. Auf Basis vorläufiger Berechnungen erwirtschaftete der Konzern so viel Umsatz und operatives Ergebnis wie noch nie zuvor in der Firmengeschichte.

Im vergangenen Jahr steigerte CTS Eventim ihre Erlöse um 19% auf 2,8 Mrd. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sprang überproportional um 22% auf 542 Mill Euro. Daraus ergibt sich eine um 0,4 Prozentpunkte auf 19,3% erhöhte Marge.

Die Anleger reagierten auf die Nachricht begeistert. Die Aktie von CTS Eventim legte am Dienstag im Xetra-Handel rund 4% zu und kletterte über die Marke von 104 Euro. Das ist der höchste jemals erreichte Kurs des Titels. Das Unternehmen bringt am Markt nun fast 10 Mrd. Euro auf die Waage. Größter Einzelaktionär mit einem Anteil von 38,8% ist die KPS Stiftung von Vorstandschef Klaus-Peter Schulenberg. Das Unternehmen veröffentlicht seine vollständige Bilanz am 27. März.

Für einen zusätzlichen Schub sorgte nach Unternehmensangaben das Jahresschlussquartal. Schulenberg berichtet von einem „sehr starken“ zurückliegenden Dreimonatsabschnitt. Aufgrund des Weihnachtsgeschäfts und eines Kartenvorverkaufs für das darauffolgende Jahr ist das Geschäft in den Monaten Oktober bis Dezemberfür die Firma ohnehin besonders lebhaft.

Im Detail verzeichnete das Geschäftsfeld Live Entertainment einen Umsatzzuwachs von 18% auf 2 Mrd. Euro. Der Bereich Ticketing steigerte die Erlöse um 23% auf 0,9 Mrd. Euro. Das Kernsegment Live Entertainment steuerte mit 126 Mill. Euro (plus 24%) nahezu ein Viertel zum Ebitda des Konzerns bei, während das kleinere Geschäft mit Online-Kartenverkäufen mit erwirtschafteten 416 Mill Euro (plus 21%) den Löwenteil verzeichnete.

Mit einer Marge von 47,4% (minus 0,6 Punkte) ist das Segment Ticketing deutlich profitabler als das Geschäft mit Live-Veranstaltungen. Letzteres erreichte 2024 eine Umsatzrendite von 6,4% (plus 0,4 Punkte). Das liegt vor allem daran, dass Konzerte durch Posten wie Personal und Bühnenaufbau viel kostenintensiver sind als die standardisierten, skalengetriebenen Aktivitäten im digitalisierten Kartenvertrieb. In der Pandemie nahm die Firma staatliche Hilfe in Anspruch.