Curevac setzt Rotstift an und schafft Finanzpolster
Curevac setzt den Rotstift an und schafft Finanzpolster
Biotechfirma vertieft Allianz mit GSK über Lizenzvereinbarung
swa Frankfurt
Die Tübinger Biotechfirma Curevac verschafft sich neuen finanziellen Spielraum über eine vertiefte Kooperation mit dem britischen Pharmakonzern GSK. Gleichzeitig kündigt Curevac einen deutlichen Stellenabbau an. Es gehe darum, die Ressourcen auf hochwertige Forschungs- und Entwicklungsprojekte auszurichten, teilte das Unternehmen mit. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Die Titel legten zum Auftakt an der Nasdaq um 14% auf 3,80 Dollar zu.
Im Zuge der Vereinbarung erwirbt GSK von Curevac alle Rechte zur Entwicklung, Herstellung und weltweiten Vermarktung von mRNA-Impfstoffkandidaten gegen Grippe und Covid-19, einschließlich kombinierter Vakzine. Curevac erhält eine Vorauszahlung von 400 Mill. Euro sowie erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 1,05 Mrd. Euro und gestaffelte Lizenzzahlungen.
Curevac und GSK schon länger Partner
Curevac und GSK arbeiten seit 2020 in einer Forschungskooperation an mRNA-basierten Impfstoffen. Dem Tübinger Unternehmen war es während der Corona-Pandemie aber nicht gelungen, ein Vakzin gegen Covid-19 auf den Markt zu bringen. Im Zuge der Forschungsallianz hatte GSK zum Auftakt eine Einmalzahlung von 120 Mill. Euro geleistet und für 150 Mill. Euro fast 10% an Curevac erworben. Vereinbart worden waren damals zudem Meilensteinzahlungen von bis zu 700 Mill. Euro sowie gestaffelte Lizenzgebühren. Diese finanziellen Gegenleistungen werden durch die neue Lizenzvereinbarung ersetzt. Die Finanzierung von Curevac sei nun bis 2028 gesichert.
Curevac hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 54 Mill. Euro ausgewiesen, wovon der Löwenanteil aus der Allianz mit GSK stammte. Der operative Verlust war mit 274 Mill. Euro gezeigt worden. Die liquiden Mittel betrugen Ende 2023 noch 400 Mill. Euro.
Curevac hatte im Frühjahr Restrukturierungen eingeleitet und den Abbau von 150 der weltweit 1.100 Stellen bekannt gegeben. Nun wird der Aderlass auf 30% der Belegschaft ausgeweitet, was die Personalkosten um 25 Mill. Euro reduzieren soll − bei Einmalkosten von 15 Mill. Euro.
Die Betriebskosten sollen ab 2025 um mehr als 30% schrumpfen.
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