CVC beendet das Kapitel Evonik

Letzte Tranche zu 25,50 Euro je Aktie veräußert

CVC beendet das Kapitel Evonik

ab Düsseldorf – Acht Jahre nach dem Einstieg beim Spezialchemiekonzern Evonik hat der Finanzinvestor CVC in der Nacht zum Dienstag sein noch verbliebenes Paket von 4,2 % bzw. 19,75 Millionen Aktien losgeschlagen. Platziert wurde zu 25,50 Euro je Aktie entsprechend einem Gesamterlös von gut 500 Mill. Euro brutto, wie die begleitende J.P. Morgan mitteilt. Mit dem parallel zum Aktienverkauf begonnenen Rückkauf der Ende 2013 emittierten Umtauschanleihe ist CVC ebenfalls auf der Zielgeraden. Dem Vernehmen nach wurden bereits 90 % der 350 Mill. Euro schweren Wandelanleihe angedient, die Mindestannahmeschwelle lag bei 85 %.Unter dem Strich hat sich das Investment für CVC gerechnet, wenngleich sich die hehren Renditeansprüche wohl nicht ganz realisieren ließen. Beim Einstieg 2008 hatte der Investor 2,4 Mrd. Euro (teils fremdfinanziert) für eine Sperrminorität (25,01 %) gezahlt.Der über drei Jahre gestreckte Verkauf der Aktien spülte gut 3,5 Mrd. Euro brutto in die Kasse. Allerdings ist der mit 25,50 Euro vergleichsweise geringe Platzierungspreis für die letzte Tranche ein Signal, dass CVC das Engagement nun um jeden Preis beenden wollte. Die vorherigen Platzierungen – 2015 ließ sich CVC viermal am Markt blicken – kamen zwischen 29,25 Euro und 34,60 Euro zustande. Anlässlich der diesjährigen Hauptversammlung hatten die beiden CVC-Vertreter, Steve Koltes und Christian Wildmoser, ihre Aufsichtsratsmandate bereits niedergelegt.Evonik hatte sich 2013 im Wege von zwei Vorabplatzierungen an die Börse geschlichen. Zum IPO wurden lediglich gut 2 % der Aktien verkauft. Der Ausgabepreis lautete damals auf 32,20 Euro. Gestern schloss die Aktie mit 25,70 Euro. Größter Einzelaktionär ist die RAG-Stiftung, die derzeit noch 67,9 % hält. In absehbarer Zeit sei ein weiteres Abschmelzen der Beteiligung nicht vorgesehen, hatte Stiftungschef Werner Müller erst am Montag erklärt. Mittel- bis langfristig will sich die RAG-Stiftung auf eine Sperrminorität zurückziehen. Auch die Stiftung hat zwei Umtauschanleihen emittiert.—– Wertberichtigt Seite 6