CVC bessert Milliardenofferte für DB Schenker nach
CVC bessert Offerte für DB Schenker nach
Deutschlandchef Dibelius schreibt an Bahn-Aufsichtsratsvorsitzenden Gatzer
cru Frankfurt
Um im Bieterkampf um die Bahn-Speditionstochter DB Schenker nicht ins Hintertreffen zu geraten, justiert das Konsortium um den Finanzinvestor CVC jetzt nach. In einem Schreiben an den Finanzstaatssekretär und Bahn-Aufsichtsratschef Werner Gatzer, das der Börsen-Zeitung vorliegt, dringt CVC-Deutschlandchef Alexander Dibelius auf eine bessere Berücksichtigung seines Angebots: „Um neben den berechtigten Interessen der Deutsche Bahn AG hinsichtlich der Finanzmittelausstattung die Interessen aller Beteiligten in dieser Privatisierung bestmöglich zu gewährleisten, haben wir zusätzlich zu dem Angebot für eine 100-prozentige Übernahme von DB Schenker ein modifiziertes Angebot abgegeben“, schreibt Dibelius. „Dieses sieht eine Rückbeteiligung der Deutschen Bahn in Höhe von bis zu 24,9% vor und führt im Ergebnis zu Verkaufserlösen von bis zu 16 Mrd. Euro und ist damit rund 2 Mrd. Euro höher, als es die beiden Angebote für eine vollständige Übernahme vorsehen.“ Gemeint ist, dass CVC dem Bund für einen späteren Börsengang von Schenker garantiert, dass der 24,9%-Anteil des Bundes um 1 Mrd. Euro an Wert zugelegt haben werde. CVC lehnte einen offiziellen Kommentar ab.
Zuvor hatte der Finanzinvestor ebenso wie der konkurrierende dänische Logistikkonzern DSV für 100% der Anteile an Schenker 14 Mrd. Euro geboten. Außerdem sagte CVC zu, in Deutschland nur 700 Stellen in der Verwaltung von insgesamt 15.000 Stellen hierzulande abzubauen. Bei DSV befürchtet zumindest die Gewerkschaft Verdi den Abbau von bis zu 5.000 Stellen.
„Wir sehen uns dazu veranlasst, Ihnen anliegend die Eckpunkte unseres Angebots direkt zukommen zu lassen, da unser vollständiges Angebot unserer Kenntnis nach im zuständigen Lenkungsausschuss weder
detailliert vorgestellt noch diskutiert wurde“, schreibt Dibelius nun an Gatzer. „Demnach kann es zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht in die Entscheidungsfindung durch Vorstand und Aufsichtsrat zum Verkauf von DB Schenker einfließen, obwohl es finanziell und wirtschaftlich signifikant über den anderen Angeboten liegt.“
Am Freitag hatte der Lenkungsausschuss der Bundesregierung, in dem Vertreter von Kanzleramt sowie Finanzministerium, Verkehrsministerium und Wirtschaftsministerium zusammentrafen, über die beiden Offerten beraten. Eine endgültige Entscheidung soll der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn nach bisherigen Angaben aber erst frühestens Ende September treffen. Das Schreiben von Dibelius an Gatzer ist auch von CVC-Partner Marc Strobel unterzeichnet. CVC bietet für Schenker im Konsortium gemeinsam mit den beiden Staatsfonds aus Abu Dhabi (Adia) und Singapur (GIC).