Die Muttergesellschaft der "Daily Mail" hat erstmals ihr Interesse am "Daily Telegraph" bestätigt. Wie ein Sprecher von Daily Mail & General Trust (DMGT) der konservativen Tageszeitung sagte, hat das Unternehmen mit vielen Parteien über mögliche Synergien zwischen DMG Media und dem "Daily Telegraph" gesprochen. Man habe bei der Lloyds Banking Group Interesse angemeldet. "Aber wir haben keinen formalen Plan und es gibt kein Konsortium", wird er von der Zeitung zitiert.

Die schottische Großbank hatte sich nach langem Streit mit der Barclay-Familie um Kredite aus der Zeit vor der Finanzkrise im Juni die Kontrolle über die Holding gesichert, in der die Assets des konservativen Medienreichs gebündelt sind. Vergangene Woche hatte bereits Davis Montgomerys Regionalzeitungsgruppe National World, bei der unter anderem "Yorkshire Post" und "The Scotman" erscheinen, die Hand gehoben.

Als die Barclay-Zwillinge David und Frederick 2019 einen Verkauf erwogen, wurden auch Axel Springer und die belgische Mediahuis als mögliche Abnehmer genannt. Damals hieß es im „Guardian“, die Blätter würden in der Branche auf gerade einmal 200 Mill. Pfund taxiert. Die Barclays hatten die Telegraph Media Group 2004 für 665 Mill. Pfund erworben.