Daimler erwartet "Aufklarung" in zweiter Jahreshälfte
bl Stuttgart – Der Daimler-Konzern rechnet für seine Nutzfahrzeugsparte wegen der “größten Produktoffensive aller Zeiten in diesem Geschäftsfeld” sowie der Verschärfung der Abgasnormen in Brasilien mit negativen Auswirkungen auf den operativen Gewinn auch im zweiten Quartal dieses Jahres. Trucks-Chef Andreas Renschler sagte in Stuttgart, das zweite Halbjahr werde aufgrund staatlicher Unterstützungsmaßnahmen für die Branche in Brasilien positiver ausfallen. Nach einem “durchwachsenen” ersten Halbjahr bringe die zweite Jahreshälfte eine “Aufklarung”. Die Nachfrage in Europa bleibe aber voraussichtlich schwach.”Sorgenkind” für Daimler bleibt die Bussparte, die laut Renschler “noch mal ein schwieriges Jahr” vor sich hat. Im ersten Quartal war hier der Absatz um 37 % eingebrochen, der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdreifachte sich auf – 103 Mill. Euro. Es gebe aber “positive Zeichen”. Im Februar gewann Daimler eine Ausschreibung über 200 Gelenkbusse für Istanbul. Aus Rio de Janeiro erhielt die Marke mit dem Stern eine Order über 90 Busse.Zur IAA Nutzfahrzeuge vom 22. bis 27. November in Hannover präsentiert Daimler eine Vielzahl neuer Fahrzeuge im Transporter-, Bus-, Van- und Schwerlasterbereich. Neben dieser Produktoffensive setzt Daimler verstärkt auf Kooperationen mit Partnern wie Renault-Nissan, aber auch lokale Joint Ventures in Russland, Indien oder China.Darüber hinaus hat der Konzern modulare Baukästen, etwa komplette Antriebsstränge für die fünf Konzernmarken sowie alle Länder, entwickelt. Durch die Verwendung von bis zu 80 % Gleichteilen lassen sich dem Konzern zufolge nicht nur in Entwicklung und Einkauf Kosten sparen, sondern auch hohe Skaleneffekte durch die Nutzung von gemeinsamen Plattformen erzielen. Statt bisher vier wird es im Schwerlastsektor künftig nur noch eine Plattform mit fünf Hubraumklassen geben.Insgesamt sollen bis 2014 konzernweit 1,6 Mrd. Euro an Kosten eingespart werden.