igo Stuttgart – Der Autokonzern Daimler hat betriebsbedingte Kündigungen für die rund 135 000 unbefristeten und nach Tarif bezahlten Mitarbeiter in Deutschland bis Ende 2020 ausgeschlossen. Die neue Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat sei ein Bekenntnis zum Standort Deutschland und sichere die notwendige Personalflexibilität, sagte Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth.Die bisher gültige Gesamtbetriebsvereinbarung wäre Ende 2016 ausgelaufen. Mit der Verlängerung profitierten die Beschäftigten von der positiven Geschäftsentwicklung des Konzerns, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Brecht. Im ersten Halbjahr hatte Daimler den Gewinn um mehr als ein Drittel und den Umsatz um 18 % gesteigert. Die Vereinbarung gilt für die Tarifbeschäftigten unter den insgesamt 170 000 Mitarbeitern in Deutschland. Weltweit arbeiten 280 000 Menschen für die Stuttgarter.Neben dem Kündigungsausschluss sieht die Vereinbarung vor, dass künftig mehr als 90 % der Auszubildenden übernommen werden. Die Leiharbeiterquote von 8 % werde beibehalten, vorausgesetzt, die gesetzlichen und tariflichen Rahmenbedingungen änderten sich nicht. Das könnte allerdings bald der Fall sein, da das Bundesarbeitsministerium im Herbst einen Gesetzentwurf zu Leiharbeit und Werkverträgen vorlegen will. Sollte sich der Status quo ändern, wollen beide Seiten über eine Verlängerung der Laufzeit der Zukunftssicherung sprechen. Höhere Flexibilität gefordertFür einzelne deutsche Standorte hatten Konzern und Betriebsrat in den vergangenen Monaten bereits individuelle Vereinbarungen getroffen. Damit verbunden waren Investitionszusagen des Konzerns über rund 8,5 Mrd. Euro für den Ausbau der Produktion. Im Gegenzug verlangte der Konzern mehr Flexibilität von den Mitarbeitern, um auf Nachfrageschwankungen besser reagieren zu können.—– Wertberichtigt Seite 8