igo Stuttgart – Der Autokonzern Daimler will in den nächsten fünf Jahren 500 Mill. Euro in neue Technologien und Services in der Transportersparte investieren. Künftig sollen die Vans vernetzt sein und Kunden wie Lieferdiensten oder Handwerksbetrieben zusätzliche Dienstleistungen bieten, kündigte der Chef der Sparte Mercedes-Benz Vans, Volker Mornhinweg, an.In diesem Zuge hat die Sparte ein Team von 200 Mitarbeitern aufgebaut, das in Stuttgart, Berlin und im Silicon Valley Ideen für neue Dienstleistungen erarbeiten soll. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Start-ups intensiviert werden. Unter anderem erwirbt Mercedes-Benz Vans eine Minderheitsbeteiligung an Matternet, einem Hersteller von Drohnen-Transportsystemen aus den USA. Weitere Investitionen sollen folgen.Matternet war auch am sogenannten Vision Van beteiligt, einem Konzeptfahrzeug, das am Mittwoch in Stuttgart vorgestellt wurde und alle bisher erarbeiteten Innovationen enthält. Der auf einem Sprinter basierende Van enthält unter anderem zwei Drohnen mit Landestationen auf dem Dach. Sie sollen beispielsweise Paketboten bei der Paketzustellung entlasten oder bei Unfällen dringend benötigte Medikamente auf Krankenwagen vor Ort liefern.Zudem ist ein vollautomatischer Laderaum enthalten, der die Pakete entsprechend der Routenplanung vorsortiert und dem Fahrer so Zeit sparen soll. Auch die Kunden sollen an das System angeschlossen werden und so den genauen Zeitpunkt der Lieferung erhalten. Das Konzeptfahrzeug wird zudem rein elektrisch betrieben und ist Mornhinweg zufolge damit besonders für Lieferdienste in Städten geeignet, da auch strengste Emissions- und Lärmschutzbestimmungen eingehalten werden können. Daimler hatte in der Vergangenheit bereits mehrere Anläufe unternommen, einen Elektrotransporter zu etablieren. Allerdings kam 2010 lediglich der Vito in Kleinserie auf den Markt.Um die vernetzten Fahrzeuge herum will Daimler zudem Mobilitätsdienste anbieten. Denkbar seien Modelle, bei denen die Kunden Transporter für bestimmte Zeitspannen mieten können oder Mitfahrgelegenheiten. Je nach Qualität der Ideen, die in den Teams an den drei Standorten entwickelt werden, könne daher die ursprüngliche Investitionssumme auch übertroffen werden, so Mornhinweg. Aus diesem Grund gebe es auch keine Umsatzerwartungen, die mit dieser teilweisen Neuaufstellung verbunden seien. Einige der technologischen Neuerungen und der Service-Ideen würden bereits mit Kunden getestet – es gebe daher auch keinen festen Termin, zu dem diese serienreif seien.—– Wertberichtigt Seite 6