Daimler-Konkurrent Volvo enttäuscht mit Ordereingang
ste Hamburg – Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat im zweiten Quartal mit einem um gut 31 % auf 15,1 Mrd. skr (1,44 Mrd. Euro) gesteigerten bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) besser abgeschnitten als erwartet. Die bereinigte operative Rendite lag vor allem infolge der erhöhten Fahrzeugvolumina mit 12,5 (i.V. 11,1) % um 60 Basispunkte über dem Analystenkonsens.Auch der um 16 % auf 120,7 Mrd. skr gestiegene Umsatz landete um 6 % über den Markterwartungen, wobei auch Währungseffekte für Rückenwind (5 %) sorgten. Der Gewinn je Aktie lag mit 5,47 skr um 15 % über dem Konsens. Für Enttäuschung sorgte Volvo mit dem Truck-Auftragseingang, der im Vorjahresvergleich um 21 % auf 47 821 Fahrzeuge und somit, wie die Großbank UBS anmerkte, um 2,6 % stärker schrumpfte als von Analysten erwartet. Die Volvo-B-Aktie gab an der Stockholmer Börse in der Spitze um gut 3 % nach.Der zum zweiten Mal in Folge gesunkene Ordereingang, der unter anderem auf den hohen Vergleichswert des Vorjahres zurückzuführen sei, veranlasste Konzernchef Martin Lundstedt zu der Ankündigung, die Produktion im Verlauf des zweiten Halbjahres an den Rückgang beim Auftragseingang anzupassen. Ein neues Kostensenkungsprogramm steht den Angaben zufolge aber nicht im Raum. “Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Art von großem Programm eine Geschichte von gestern ist”, sagte Lundstedt. Im Zuge eines Milliardensparprogramms hatte der nach Daimler weltweit größte Nutzfahrzeughersteller vor wenigen Jahren mehrere Tausend Arbeitsplätze abgebaut.In Anbetracht guter Geschäfte in Europa und Nordamerika hob Volvo die Markterwartungen für diese Regionen an. In Europa wird nun von einer Stagnation anstatt eines Rückgangs um 6 % ausgegangen, in Nordamerika von einem Plus von 5 % anstatt Stagnation. Die Schweden Volvo verkündeten zudem eine strategische Partnerschaft mit Samsung zur Entwicklung von Akkus für Elektro-Lastkraftwagen. Bereits vor einigen Wochen hatte Volvo eine Partnerschaft mit dem Chiphersteller Nvidia zur Entwicklung autonom fahrender Lkw geschlossen.