Daimler lässt wegen Abgas ermitteln
igo Stuttgart – Der Autokonzern Daimler hat mit internen Untersuchung im Hinblick auf die in den USA erhobenen Abgas-Vorwürfe begonnen. Der Konzern führe auf Aufforderung des US-Justizministeriums “eine interne Untersuchung des Zertifizierungsprozesses in Bezug auf Abgasemissionen in den USA durch”, sagte eine Sprecherin. Es handele sich dabei um “eine interne Untersuchung mit externen Anwälten, die von uns beauftragt sind”. Es seien keine Behördenvertreter, weder von deutscher noch von amerikanischer Seite, vor Ort, sagte die Sprecherin weiter.Seit einer Woche sichern demnach hauseigene Mitarbeiter gemeinsam mit externen Experten der Beratungsgesellschaft Deloitte Informationen und Daten darüber, wie die Abgasemissionen in den USA von Daimler zustande kommen und zertifiziert werden. Das US-Justizministerium, dem der Bericht darüber am Ende vorgelegt werden muss, hatte Daimler zu der Untersuchung aufgefordert. Der Konzern habe auch, wie vor rund einer Woche angekündigt, eine Anwaltskanzlei hinzugezogen. Geleitet werde die interne Ermittlung jedoch von der hauseigenen Revision. Deloitte war auch an den internen Ermittlungen zum Abgasskandal bei Volkswagen beteiligt.Gegen Daimler wurde in den USA eine Sammelklage von Autobesitzern eingereicht. Sie werfen dem Konzern vor, wie Volkswagen über eine illegale Abschalteinrichtung Emissionswerte verschiedener Modellen der Marke Mercedes-Benz manipuliert zu haben. Auch die US-Umweltbehörde EPA, die den VW-Abgasskandal öffentlich machte, hat bereits Aufklärung darüber von dem Konzern gefordert. Der Autobauer hatte mehrfach betont, die Sammelklage für unbegründet zu halten. Man wolle sich dagegen “mit sämtlichen juristischen Mitteln zur Wehr setzen”. Unabhängig von den US-Vorwürfen ist die Rückrufaktion auf Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamtes, um allzu großzügig eingestellte Abgasreinigungen zu “optimieren”.