Daimler schließt Diesel-Vergleiche

Börsen-Zeitung, 14.8.2020 scd Frankfurt - Der Stuttgarter Autobauer Daimler und seine Tochter Mercedes-Benz USA haben im Rahmen des Diesel-Skandals mehrere Vergleiche in den Vereinigten Staaten vereinbart. Für die Vergleiche mit den...

Daimler schließt Diesel-Vergleiche

scd Frankfurt – Der Stuttgarter Autobauer Daimler und seine Tochter Mercedes-Benz USA haben im Rahmen des Diesel-Skandals mehrere Vergleiche in den Vereinigten Staaten vereinbart. Für die Vergleiche mit den US-Umweltbehörden EPA und CARB, der Umweltschutzdivision des US-Justizministeriums (DOJ), dem kalifornischen Generalstaatsanwalt sowie der Zollbehörde (U.S. Customs and Border Protection) erwarte Daimler Kosten in Höhe von rund 1,5 Mrd. Dollar. Mit den Klägervertretern einer Verbraucher-Sammelklage vor dem US-Bezirksgericht New Jersey habe Daimler eine grundsätzliche Einigung über einen Vergleich zur Beilegung des Verfahrens erzielt. Hier werden die Kosten einschließlich der noch zu genehmigenden Anwaltsgebühren auf 700 Mill. Dollar geschätzt, so dass Daimler insgesamt mit einer Belastung von mindestens 2,2 Mrd. Dollar oder umgerechnet 1,9 Mrd. Euro rechnet. Weitere Aufwendungen schätzt Daimler auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, um Anforderungen aus den Vergleichen zu erfüllen.Vorstand und Aufsichtsrat von Daimler AG und Mercedes-Benz AG haben den Vergleichen, die ein wichtiger Schritt zu mehr Rechtssicherheit bei verschiedenen Diesel-Verfahren in den USA seien, zugestimmt. Die Vergleiche stehen aber noch unter Vorbehalt der finalen Zustimmung der zuständigen Behörden und Gerichte. Für die erwarteten Gesamtkosten der Vergleiche habe Daimler ausreichend bilanzielle Vorsorge getroffen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Den entsprechenden Einfluss auf den freien Cash-flow des Industriegeschäfts erwartet Daimler über die nächsten drei Jahre, wobei das Gros in den nächsten zwölf Monaten abfließen soll. Nach der Mitteilung zog der Daimler-Kurs etwas an.