Daimler Truck erreicht Absatzziel am oberen Rand
jh München
Daimler Truck hat im vergangenen Jahr gut 14% mehr Lkw und Busse verkauft als 2021. Mit 520291 Einheiten erreichte der Nutzfahrzeughersteller fast das Niveau von 2019 (521133) und liegt am oberen Rand der Prognosespanne von 500000 bis 520000. Im Coronajahr 2020 war die Verkaufszahl auf rund 379000 abgestürzt.
Der Konkurrent Traton, der zum Volkswagen-Konzern gehört, verkaufte im vergangenen Jahr 305500 Lkw und Busse. Das waren 12,6% mehr als im Jahr zuvor. Allerdings gelang der Zuwachs nur dank des übernommenen US-amerikanischen Herstellers Navistar, der seit Juli 2021 konsolidiert wird. Ohne Navistar wäre der Absatz um 7,3% gesunken.
Daimler Truck erzielte dagegen in allen Segmenten Zuwächse. Am stärksten legten die Busse zu: plus 28,3% auf gut 24000 Einheiten. Ein Grund dafür ist, dass sich das wegen Corona nahezu zum Stillstand gekommene Geschäft mit Reisebussen langsam erholt. In der Lkw-Sparte gelang Mercedes-Benz mit 17,7% auf mehr als 166000 Stück der größte Zuwachs. Die Marke wird vor allem in Europa und Brasilien verkauft.
Größter Markt für den Weltmarktführer bleibt Nordamerika, wo der Lkw-Absatz um gut 15% auf 187000 Einheiten stieg. In Asien gelang Daimler Truck ein Zuwachs von knapp 9% auf 156000 Lastwagen.
Wegen der Engpässe in den Lieferketten konnten Daimler Truck, Traton und andere Konkurrenten wie Volvo die hohe Nachfrage nicht befriedigen und nehmen Bestellungen nur restriktiv an. Traton traf der Mangel an Komponenten im vergangenen Jahr härter als Daimler Truck, vor allem MAN. Die Münchner Marke hatte die Produktion zeitweise stoppen müssen, da Kabelbäume aus der Ukraine vorübergehend fehlten. Der Absatz von MAN fiel um fast 10%. Die schwedische Marke Scania verkaufte knapp 6% weniger Lkw und Busse. Der Absatz von Navistar nahm dagegen auch unabhängig vom Effekt der Konsolidierung seit Juli 2021 zu. Im vierten Quartal 2022 stieg die Verkaufszahl um 39% auf 22000.