Daimler Truck will mit Paccar und Cummins Batteriezellen produzieren
Daimler Truck plant Batteriezellen
mit Paccar und Cummins
Gemeinsames Unternehmen vereinbart – Milliardenprojekt
jh München
Daimler Truck und der US-amerikanische Konkurrent Paccar wollen in den USA mit einer Partnerschaft die Produktion von Batteriezellen beschleunigen. Dafür haben die beiden Lkw-Hersteller ein Gemeinschaftsunternehmen vereinbart, an dem sich das amerikanische Energietechnikunternehmen Cummins und Eve Energy aus China beteiligen. Eve Energy soll als Technologiepartner einen Anteil von 10% besitzen, die anderen drei Konzerne jeweils 30%.
In einer gemeinsamen Mitteilung kündigen die drei Hauptgesellschafter an, voraussichtlich 2 Mrd. bis 3 Mrd. Dollar für die Fabrik mit einer Kapazität von 21 Gigawattstunden zu investieren. Die ersten Batteriezellen sollen im Jahr 2027 für Fahrzeuge in Nordamerika produziert werden. Zudem ist ein Einsatz für Industrieanwendungen vorgesehen. Den Standort der Fabrik wollen die Unternehmen in einigen Monaten bekannt geben. Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens steht noch unter dem Vorbehalt von Genehmigungen, unter anderem der Fusionskontrolle. Außerdem kündigten die Beteiligten an, eine freiwillige Mitteilung an den Regierungsausschuss für Auslandsinvestitionen (CFIUS) in den USA einzureichen.
Auch andere Partnerschaften
Der Vorstandsvorsitzende Martin Daum betont die Bedeutung von Partnerschaften für Daimler Truck wie auch Kostendisziplin und „intelligenten“ Kapitaleinsatz als „die wichtigsten Hebel, um auf dem Weg zum nachhaltigen Transport erfolgreich zu sein“. Das geplante Joint Venture ermögliche Skaleneffekte über Daimler Truck hinaus. Es sichere den Zugang zur richtigen Batteriezellentechnologie zu den richtigen Kosten. Mit Cummins hatte der Konzern schon vor zwei Jahren eine Kooperation für Dieselmotoren vereinbart. Das amerikanische Unternehmen soll in einigen Jahren die Fertigung von Motoren für leichte und mittelschwere Lkw und Busse übernehmen. Volvo ist der Partner von Daimler Truck für die Entwicklung und Fertigung von Brennstoffzellen.
Das Gemeinschaftsunternehmen mit Paccar und Cummins will sich zunächst auf die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterietechnologie (LFP) konzentrieren. Die Vorteile im Vergleich mit anderen Zellchemien seien geringere Kosten, eine längere Lebensdauer und erhöhte Sicherheit. Zudem würden Nickel und Kobalt nicht benötigt. Der an der Börse in Shen-
zhen notierte chinesische Partner Eve Energy sei ein weltweit führender Hersteller von LFP-Batteriezellen für die Fahrzeugindustrie.