Daimler will Vergütung des Aufsichtsrats erhöhen
sck München – Auf ihrer für den 31. März 2021 vorgesehenen ordentlichen Hauptversammlung (HV) will die Daimler AG eine höhere Vergütung für einen Teil des Aufsichtsrats festzurren. In der Einladung zum virtuellen Aktionärstreffen begründet der Stuttgarter Auto- und Nutzfahrzeughersteller dies damit, dass der Arbeitsumfang gestiegen sei. Dies gelte für die Mitglieder des AR-Ausschusses für Rechtsangelegenheiten, schreibt die Verwaltung dazu im Tagesordnungspunkt 7 der HV-Einladung, die im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Das Dax-Unternehmen installierte dieses Zusatzgremium vor zwei Jahren aufgrund der Dieselabgasmanipulationsaffäre, in der neben Volkswagen auch die schwäbische Vorzeigegesellschaft verstrickt war. Der Ausschuss „koordiniert die Wahrnehmung der Rechte und Pflichten des AR im Hinblick auf die laufenden emissions- und kartellbezogenen Verfahren gegen die Daimler AG und Konzerngesellschaften“, formuliert der Konzern.
Im Detail sieht der Plan der Verwaltung vor, dass die AR-Mitglieder künftig eine feste Grundvergütung von 144000 Euro pro Person jährlich erhalten. An dieser Grundvergütung ändert sich nichts, da dies laut Geschäftsbericht 2020 auch schon in jüngster Vergangenheit so der Fall war. Neu hinzu kommt eine Regelung für den Rechtsausschuss. Demnach soll der Vorsitzende dieses Gremiums zusätzlich 115200 Euro pro Jahr und jedes weitere Mitglied dieses Ausschusses weitere 57600 Euro erhalten. Bisher sah Daimler vor, diese Tätigkeit mit zusätzlichen 28800 Euro zu honorieren, wie aus dem Geschäftsbericht 2020 hervorgeht.
Nach der diesjährigen HV übernimmt der frühere BMW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder den Vorsitz des AR vom langjährigen Chefaufseher Manfred Bischoff, der in den Ruhestand geht. Bischoff bezog 2020 für seine Tätigkeit bei Daimler insgesamt 741948 Euro, darunter fielen 261577 von Tochtergesellschaften.
Es wird erwartet, dass auf dem kommenden Aktionärstreffen die geplante Abspaltung und der vorgesehene Börsengang der Nutzfahrzeugsparte ein großes Thema in der Generalaussprache sein werden. Ein Tagesordnungspunkt der Verwaltung ist das aber nicht.
Doch noch Erfolgsprämie
Derweil wurde bekannt, dass Daimler die Arbeitszeitkürzung zurücknimmt und doch eine Erfolgsprämie für 2020 an seine Mitarbeiter zahlt. Wie dpa-afx berichtete, reagiere der Konzern nach eigenen Angaben auf den am Ende unerwartet guten Geschäftsverlauf 2020 und die zurzeit gute Marktentwicklung. Die Mitarbeiter, deren Wochenarbeitszeit um zwei Stunden verkürzt wurde, sollen nun vom 1. April 2021 an wieder voll arbeiten.
Zudem bekommen 135000 Tarifbeschäftigte in Deutschland eine Erfolgsbeteiligung von 500 Euro pro Person für 2020. Ursprünglich sah der Konzern vor, diesen Jahresbonus zu streichen.