Daniel Kretinsky bei Metro am Ziel

30 Prozent übersprungen - Weitere Annahmefrist

Daniel Kretinsky bei Metro am Ziel

ab Köln – Der tschechische Investor Daniel Kretinsky hat sein Ziel bei Metro erreicht. Schon vor Ablauf der ersten Annahmefrist im Zuge des freiwilligen Übernahmeangebots wurden dem Übernahmevehikel EP Global Commerce so viele Aktien angedient, dass die 30-%-Hürde problemlos genommen wurde, wie EP Global Commerce mitteilte. Während das Endergebnis für die am vorigen Donnerstag abgelaufene Annahmefrist noch auf sich warten lässt, beginnt am Mittwoch die gesetzlich vorgeschriebene weitere Annahmefrist, die bis 17. November läuft.Wie von EP Global Commerce von Anbeginn erwartet, haben sich nur wenige Aktionäre für das Übernahmeangebot erwärmen können. Mit 8,48 Euro je Stamm- und 8,89 Euro je Vorzugsaktie entspricht der gebotene Preis nämlich lediglich dem gesetzlich vorgeschriebenen Minimum. Einen Tag vor Ablauf der Frist waren in das Angebot 1,64 % der Stammaktien und 0,94 % der Vorzugsaktien eingereicht worden. Da EP Global Commerce jedoch zuvor schon über 29,99 % der Stimmrechte und 29,75 % des Grundkapitals der Metro gebot, reicht selbst der geringe Zuspruch zum Überspringen der 30-%-Schwelle. Damit steht es Kretinsky künftig offen, am Markt weitere Aktien zu kaufen, ohne den übrigen Aktionären ein Pflichtangebot unterbreiten zu müssen. Zurück im KrisenmodusDerweil kündigte Metro am Wochenende an, die 18 Großhandelsmärkte in Nordrhein-Westfalen erneut für die Allgemeinheit zu öffnen. Das zuständige Landesministerium in NRW habe zunächst befristet bis 30. November der geänderten Nutzung zugestimmt. Bereits während des ersten Lockdown im Frühjahr hatten Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen der Metro erlaubt, den in den Märkten üblicherweise Kartenkunden vorbehaltenen Einkauf auf Endkunden zu erweitern. Mit der Öffnung für einen größeren Kundenkreis versucht Metro, den Umsatzausfall, Folge der verordneten Schließung der Gastronomie und Hotellerie, zumindest teilweise zu kompensieren.