Danone profitiert vom Misstrauen der Chinesen
md Frankfurt – Der französische Lebensmittelkonzern Danone hat den Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zur Vorjahreszeit organisch um 4,6 % und unbereinigt um 4,2 % auf 5,64 Mrd. Euro gesteigert. Damit blieben die Erlöse leicht hinter den Markterwartungen zurück. Der Aktienkurs legte dennoch um rund 2 % zu. Das Management bestätigte die Prognose für 2015: Der Umsatz soll organisch um 4 bis 5 % zulegen.Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, legte das Geschäft mit Säuglingsnahrung mit einem Plus von fast 11 % auf 1,22 Mrd. Euro überdurchschnittlich stark zu. Davon gingen fast 4 Prozentpunkte auf Mengenwachstum und gut 7 Punkte auf Preiserhöhungen zurück. Der zweistellige Zuwachs von Babynahrung in Europa sei auf Exporte nach China zurückzuführen, wo etwa die Milchpulver Aptamil und Nutrilon stark nachgefragt würden. Hintergrund ist die hohe Nachfrage chinesischer Eltern, die nach einer Reihe von Lebensmittelskandalen in der Volksrepublik vor im Inland produzierten Produkten zurückschrecken. Daher greifen sie häufiger zu Babynahrung, die in Europa hergestellt wurde. Auch in Amerika und im Mittleren Osten hätten die Umsätze in dieser Sparte zweistellig zugelegt.Doch auch die Franzosen haben mit den Sorgen der asiatischen Kunden um die Sicherheit ihrer Lebensmittel zu kämpfen. CEO Emanuel Faber, seit etwa einem Jahr im Amt, hat das China-Geschäft daher auf den Prüfstand gestellt und das Geschäft mit frischen Milchprodukten überholt. Die Talfahrt in diesem Kerngeschäft von Danone (u. a. Actimel, Activia) wurde zwar gestoppt, die jüngste Entwicklung ging jedoch nur leicht bergauf. Der nach Umsatz bedeutendste Bereich legte den Angaben zufolge um 0,6 % auf 2,71 Mrd. Euro zu, wobei der Effekt der geschrumpften Verkaufsmenge durch den der Preiserhöhungen überkompensiert wurde. Im Vorquartal war der Umsatz noch um 1,1 % gefallen. Danone, der weltgrößte Joghurthersteller, stellte in Aussicht, dass sich das Europa-Geschäft bis Anfang 2016 stabilisieren werde.Das Wachstum von Medizinischer Ernährung und Tafelwasser blieb mit jeweils knapp 7 % auf 400 Mill. bzw. 1,31 Mrd. Euro ebenfalls über dem konzernweiten Wert. Der heiße Sommer in Europa ließ die Konsumenten häufiger zu Danone-Marken wie Evian und Volvic greifen.