Das lineare TV lebt noch
Tot ist das lineare Fernsehen noch längst nicht. Da hat Max Conze schon Recht. Der Vorstandschef von ProSiebenSat.1 bejubelt den Erfolg der Show “The Masked Singer”, die Einschaltquoten von durchschnittlich 28 % erzielte und am Ende des Finales sogar auf 50 % kam. Die Idee, die aus Südkorea stammt, sorgt für Spannung – auch wenn sich in der ersten Staffel von ProSieben hinter den Masken der Sänger überwiegend verblasste und weniger bekannte Sternchen anstelle echter Stars verbargen. “The masked Singer” zeigt aber, wohin die Reise in der Unterhaltungswelt geht: Rund 27 Millionen sogenannter Video-Views begleiteten die TV-Show. Der Wandel zum Digitalen ist voll im Gang und kostet Geld für Investitionen in neue Ideen und Technik. Gleichzeitig sinken die Einnahmen aus dem hochprofitablen TV-Werbegeschäft. Die negativen Effekte und Risiken beschäftigen die Aktionäre von ProSiebenSat.1 und anderer Medienunternehmen noch viel mehr als die Chancen der Veränderungen. Dass deren Skepsis unbegründet ist, muss die Branche mit steigenden Gewinnen erst einmal beweisen. jh