Datenschutzverstöße ziehen hohe Strafen nach sich
Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) haben im zurückliegenden Jahr europaweit Bußgelder über 1,2 Mrd. Euro nach sich gezogen, zeigt eine Auswertung der Kanzlei DLA Piper. Seit Inkrafttreten der DSGVO 2018 summieren sich die verhängten Strafen auf 5,88 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bußgeldhöhe um rund ein Drittel gesunken. Das liegt an einem Sondereffekt aus dem Vorjahr, als eine Rekordstrafe von 1,2 Mrd. Euro gegen den US-Technologiekonzern Meta verhängt wurde. Das Unternehmen, zu dem Dienste wie Facebook und Instagram gehören, hat bereits mehrere hohe Geldbußen kassiert. 2024 kamen 251 Mill. Euro von der irischen Datenschutzbehörde hinzu.
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Irland ist auch das Land, das mit Abstand die meisten Geldbußen verhängt. Seit Einführung der DSGVO belaufen sich die von der Irish Data Protection Commission ausgesprochenen Strafen auf 3,5 Mrd. Euro. In Deutschland wurden seit 2018 Bußgelder im Gesamtvolumen von 89,1 Mill. Euro verhängt.
Stärkerer Fokus auf Führungskräfte
Laut DLA Piper rückt auch die Unternehmensleitung stärker in den Fokus. So kündigte die niederländische Datenschutzbehörde im Herbst an, sie wolle prüfen, ob die Geschäftsführer von Clearview AI persönlich haftbar gemacht werden könnten. Gegen das Unternehmen war zuvor ein Bußgeld von 30,5 Mill. Euro verhängt worden. „Die zunehmende Fokussierung auf die persönliche Haftung von Führungskräften markiert eine neue Phase in der DSGVO-Durchsetzung“, sagt Verena Grentzenberg, Partnerin von DLA Piper. „Dies setzt ein klares Signal an Unternehmen, dass Verstöße gegen den Datenschutz nicht ohne Konsequenzen bleiben – auch nicht auf der Ebene der handelnden Personen.“