Datron hat Bedarf nach Schulungen unterschätzt
Der Maschinenbauer Datron hat seit dem Börsengang im Entry Standard eine schwache Performance hingelegt. Vorstandschef Arne Brüsch erläutert im Interview die aktuelle Entwicklung.- Herr Brüsch, die Datron-Aktie kostete 2011 beim Börsengang 12,50 Euro, jetzt notiert das Papier um die 10 Euro. Was ist schiefgelaufen?Als Hauptgesellschafter wünsche ich mir auch eine andere Aktienkursentwicklung und bin davon überzeugt, dass der Aktienkurs zukünftig deutlich ansteigt. Der wesentliche negative Kurstreiber war sicherlich der Rückgang beim Geschäftsbereich Dentalfräsmaschinen im Geschäftsjahr 2012.- Beim Börsengang haben Sie vor allem auf die Dentalfräsmaschinen gesetzt. Der Umsatz mit diesen Geräten betrug 2012 gerade einmal 3,7 Mill. Euro, das war nur 11 % der Gesamterlöse. Wo hakt es?Zu Beginn des Jahres 2012 gab es in Bezug auf die CAD/CAM-Zulieferer im Dental-Bereich Probleme, worauf die Trennung von einem unserer CAD/CAM-Partner folgte. Wir standen vor der Herausforderung, neue passende Partner zu finden. Nachdem wir nun in Sachen CAD/CAM sehr gut aufgestellt sind, können wir alle Applikationen liefern, die wir versprechen. Ein weiterer Aspekt, den wir bei der Marktentwicklung des Dental-Bereichs feststellen konnten, ist der intensive Schulungsbedarf vor allem der kleineren Labore, gerade was CAD/CAM-Kenntnisse angeht. Diesen Bedarf haben wir bei Markteintritt in diesen Geschäftsbereich unterschätzt, konnten aber das Jahr 2012 nutzen, um ein hochkompetentes Team von Applikations- und Schulungsspezialisten aufzubauen.- Wie viele der Dentalfräsmaschinen haben Sie inzwischen verkauft?Mittlerweile konnten wir weltweit knapp 100 Dentalfräsmaschinen verkaufen. Neben diesen reinen Maschinenkunden haben wir aber noch etliche weitere Labore und Anwender von unseren Dentalwerkzeugen überzeugt.- Betrachten Sie die Dentalfräsmaschinen immer noch als Wachstumsträger Nummer 1?Ja, der Dental-Markt gehört weiterhin zu unseren zentralen Wachstumssegmenten. Die Digitalisierung des Dentalmarktes ist eine weltweite Entwicklung, die nicht mehr aufzuhalten ist. Entsprechende Marktstudien renommierter Markt- und Wirtschaftsforschungsinstitute unterstreichen auch diese Erwartung.- Heute startet die internationale Dentalmesse IDS in Köln. Auf der letzten Messe 2011 haben Sie Aufträge im Volumen von rund 1,8 Mill. Euro erhalten. Mit welchen Aufträgen rechnen Sie nach der Messe 2013?Unser Ziel ist es, im Messeumfeld der IDS rund 20 D5-Fräsmaschinen zu verkaufen.- Sie halten 64,6 % an Datron. Erwägen Sie, sich von Aktien trennen?Zurzeit plane ich keine Verringerung meiner Anteile.- Im vergangenen Jahr ist der Umsatz nur um 3 % auf 33 Mill. Euro gewachsen, das Betriebsergebnis (Ebit) ging von 3,0 auf 2,1 Mill. Euro zurück. Für 2013 planen Sie nun eine “deutliche Steigerung des Umsatzes bei überproportionaler Entwicklung des Ergebnisses”. Geht es etwas konkreter?Die aktuelle Analysteneinschätzung der WGZ Bank erwartet für das Geschäftsjahr 2013 von Datron eine Umsatzsteigerung um rund 20 % und eine Ebit-Steigerung um rund 40 %.—-Das Interview führte Daniel Schauber.