Dax-Konzerne halten Transparenz in Prognoseberichten stabil
Dax-Konzerne halten Transparenz in Prognoseberichten stabil
Studie: Mercedes, Merck und Commerzbank verschlechtert
ste Hamburg
Die im Dax vertretenen Unternehmen haben das Transparenzniveau in den Prognoseberichten ihrer Geschäftsberichte 2023 insgesamt stabil gehalten. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Studie der Hamburger Beratungsgesellschaft Kirchhoff Consult und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Die überwiegende Mehrheit der Gesellschaften falle in die gleiche Transparenzkategorie wie im Vorjahr. Mit Mercedes-Benz, Merck und Commerzbank hätten drei Unternehmen schlechter abgeschnitten, zwei – Covestro und Daimler Truck – zeigten sich demnach verbessert.
Die aktuelle Analyse biete eine hohe Vergleichbarkeit zum Vorjahr, da es keine Veränderung in der Zusammensetzung des Dax gegeben habe, so die Autoren, die qualitative und quantitative Angaben zur künftigen Geschäftsentwicklung der Konzerne seit 2005 untersuchen. Für die neue Studie wurden die Prognoseberichte von 38 der 40 Dax-Unternehmen überprüft. Airbus und Qiagen, die keinen Bericht vorlegten, seien nicht berücksichtigt worden.
Drei mit niedriger Transparenz
Anhand von 15 Kriterien wurden die Prognoseberichte den Angaben zufolge in die Transparenzkategorien „hoch“, „mittel“ und „niedrig“ eingeteilt. Laut der Studie erreichten 2023 wie im Jahr zuvor 18 Unternehmen die Kategorie „hoch“. Bei diesen heben die Autoren die Berichte der Deutschen Telekom und des Gesundheitsdienstleisters Fresenius als „Best-Practice-Berichte“ hervor. Die Prognosetransparenz von Deutscher Bank, Commerzbank und Merck wurde als niedrig eingestuft. Damit habe sich die Anzahl der Konzerne in der untersten Transparenzkategorie von einem auf drei erhöht.
Ein quantifiziertes Konzernergebnis, das in der Analyse als wichtigstes Kriterium für eine hohe Prognosequalität anzusehen sei, veröffentlichten der jüngsten Erhebung zufolge 33 der 38 Unternehmen – zwei mehr als im Vorjahr. Bis auf die Deutsche Bank hätten alle Dax-Konzerne zumindest eine qualitative Prognose des Konzernergebnisses abgegeben. Die Mehrheit der Unternehmen erfülle somit das zentrale Kriterium für die Transparenz eines Prognoseberichts, so Kirchhoff Consult und DSW.
Kaum Mittelfristaussagen
Das Ergebnis auf Segmentebene veröffentlichten zuletzt 25 Unternehmen, zwei weniger als im Jahr zuvor. Eine quantifizierte Ergebnisprognose über ein Jahr hinaus gaben im Geschäftsbericht 2023 hingegen nur drei Dax-Konzerne an, ebenfalls zwei weniger als vor Jahresfrist.
Die aktuelle Studie zeigt nach Ansicht der Autoren erneut, dass eine bessere Prognosetransparenz nicht unbedingt auf einer höheren Seitenzahl beruhe. Die Prognoseberichte in der niedrigsten Transparenzkategorie seien mit durchschnittlich sechs Seiten sogar die längsten. Der Seitendurchschnitt in der Kategorie „hoch“ liege bei 5,2 Seiten. Unternehmen wie Bayer und RWE mit jeweils zwei Seiten sowie Covestro, DHL und Siemens (jeweils drei Seiten) zeigten, dass eine hohe Transparenz auch mit kurzen Berichten möglich sei.