Dax-Konzerne lassen sich in die Karten schauen

Mehr Details in Prognosen - Lufthansa steigt auf

Dax-Konzerne lassen sich in die Karten schauen

swa Frankfurt – Die Dax-Konzerne sorgen für hohe Transparenz in ihren Prognoseberichten. Nach einer Studie der Kommunikationsagentur Kirchhoff Consult und der Aktionärsvereinigung Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat die Qualität der Vorhersagen 2018 weiter zugenommen. Alle untersuchten Unternehmen haben ihre Ergebnisprognose auf Konzernebene und/oder für alle Segmente quantifiziert, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit acht Gesellschaften sei auch die Anzahl der Firmen leicht gestiegen, die eine mittelfristige Prognose für mehr als ein Jahr geben.Die Studie ordnet die Unternehmen in drei Transparenzstufen ein. In der niedrigsten Kategorie findet sich 2018 kein Konzern mehr, denn alle Gesellschaften quantifizieren ihre Prognosen. Im Vorjahr waren noch Lufthansa und Merck hier eingruppiert. Aufsteiger ist Lufthansa, die von der niedrigsten Stufe in die höchste gesprungen ist. Sie reiht sich mit 14 anderen Dax-Konzernen in die oberste Transparenzklasse ein. Merck schaffte es nur ins Mittelfeld. Aufgewertet wurden auch Henkel, Munich Re und SAP, die alle in die höchste Transparenzklasse kletterten, während Thyssenkrupp in die Kategorie “mittlere Transparenz” abrutschte. Linde sei in Ermangelung eines Prognoseberichts für den Konzern aus der Wertung gefallen.Masse heißt nicht gleich Klasse. Neben dem längsten Prognosebericht der Telekom mit 11,5 Seiten schafften es auch kurze Darstellungen mit 2 Seiten von Henkel, Bayer (2,5 Seiten) oder Deutsche Post DHL (3 Seiten) in die Spitzengruppe.Rückblickend war die Treffsicherheit der Prognosen aus den Geschäftsberichten 2017 relativ hoch. 16 Konzerne haben die Erwartungen erfüllt (neun) oder übertroffen (sieben). Acht Unternehmen verfehlten ihre Vorhersagen.DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler würdigt die steigende Transparenz als “wichtiges Signal an die Investoren”. Mit Blick auf die jüngste Welle an Gewinnwarnungen mahnt der Aktionärsvertreter jedoch, dass Prognosen “keine Schönwetterberichte” sein dürften. Auch wenn es in einem sich eintrübenden Konjunkturumfeld unangenehm sein könne, sei “ein möglichst emotionsloser Blick auf die zu erwartende Geschäftsentwicklung” nötig.