Dax-Konzerne sitzen auf üppigem Finanzpolster

Zwischenbilanz zeigt leichten Ergebnisrückgang - Bislang kein Brexit-Schock

Dax-Konzerne sitzen auf üppigem Finanzpolster

wb Frankfurt – Die deutschen Blue Chips haben im zweiten Quartal einen Dämpfer in Umsatz und operativem Ergebnis erhalten. Gestern haben Henkel, Deutsche Telekom, RWE und Thyssenkrupp die Zwischenbilanzen der 30 Konzerne aus dem Leitindex komplettiert. Es zeigt sich aber, dass sich die Unternehmen angesichts von Brexit-Votum und anderen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten wacker schlagen. Sie sitzen auf üppigen Finanzpolstern, die auch größere Zukäufe erlauben.Nach einer Erhebung der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) bescherten Währungseffekte und eine schwache Weltkonjunktur den Dax-Konzernen im zweiten Quartal einen leichten Umsatzrückgang und Gewinneinbußen. Die Einnahmen sanken um 1,1 % auf 326 Mrd. Euro, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen schrumpfte um 6,6 % auf 29,8 Mrd. Euro.Trotz eingetrübter Konjunkturperspektiven nach dem britischen EU-Austrittsvotum ist vielen deutschen Unternehmen ein Brexit-Schock bisher erspart geblieben. Der Energiekonzern RWE machte gestern deutlich, dass die Risiken aus heutiger Sicht beherrschbar seien, und meldet einen Kundenzuwachs auf der Insel. Auch Henkel hält die Auswirkungen für überschaubar. Die Deutsche Telekom, die nur mehr über ihr Aktienpaket an BT im Vereinigten Königreich engagiert ist, profitiert vom Erfolg der Tochter T-Mobile US. Das Konzernbetriebsergebnis kletterte im Quartal um 9 % auf 5,5 Mrd. Euro.In der Ergebnisentwicklung machte Versorger Eon vor Steuern und Zinsen mit 122 % auf 734 Mill. Euro den größten Sprung im Dax, gefolgt von SAP mit 81 % und Adidas mit 77 %. Am meisten verdient haben die Autobauer Daimler und BMW mit 3,26 Mrd. und 2,72 Mrd. Euro vor Allianz mit 2,35 Mrd., Bayer (2,14 Mrd.) und VW (1,90 Mrd.).Die stärksten Rückgänge sahen laut EY Deutsche Bank, RWE und VW. In absoluten Ebit-Zahlen sind RWE und Infineon Dax-Schlusslichter. Zwar legte die Mehrheit der Unternehmen im Umsatz zu, doch 13 hatten einen Rückgang (ohne Banken). Am meisten erlöste VW mit knapp 57 Mrd. Euro.—– Nebenstehende Kommentare- Bericht Seite 9