Dax-Konzerne starten mit Schmackes

Operatives Ergebnis im ersten Quartal mit 37 Mrd. Euro auf Rekordhoch - Starker Anstieg im Mittelzufluss

Dax-Konzerne starten mit Schmackes

Mit Rekorden in Umsatz und Ergebnis sind die Dax-Konzerne ins laufende Jahr gestartet. Die Umsätze legten um 11 % und die Erträge vor Steuern und Zinsen um 9 % auf 37,4 Mrd. Euro zu. Angetrieben werden die Geschäfte der 30 Unternehmen auch vom schwächeren Euro.wb Frankfurt – Auftakt nach Maß: Die Dax-Konzerne sind mit Zuwächsen ins neue Jahr gestartet. Bis auf die Energieversorger Eon und RWE haben alle Konzerne den Umsatz gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) legte insgesamt um 11 % auf 37,4 Mrd. Euro zu. Rückgänge gab es bei acht Emittenten. Sie fielen bei der Deutschen Telekom mit 39 % am stärksten aus. Die Umsätze kletterten alles in allem um 9 % auf den Rekordwert von knapp 346 Mrd. Euro. Auch das Ebit-Niveau erreicht ein bisheriges Hoch. Das sind Ergebnisse aus einer Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY.Zwei Drittel der Unternehmen meldeten steigende Gewinne, die höchsten Gewinne fuhren die zwei Autohersteller Volkswagen mit 4,4 Mrd. und Daimler mit 4,0 Mrd. Euro ein. Im Umsatzwachstum hat Heidelberg Cement aufgrund der Übernahme von Italcementi die Nase vorn mit 34 %. Fresenius, Adidas und BASF legten jeweils um 19 % zu.Der Anteil der stärker als erwartet ausgefallenen Gewinne liegt im Dax bei nahezu 50 %, haben die Analysten der LBBW herausgefunden. Im Schlussquartal 2016 seien es 30 % gewesen. Mit Bayer, Daimler und Fresenius hoben drei Unternehmen ihren Ausblick an. Im vierten Quartal 2016 waren es 20 %. Aufgrund der noch höheren Unsicherheit sei es jedoch üblich, dass dieser Wert zu Jahresbeginn eher niedrig ausfällt.Der globale Aufschwung gewinne zunehmend an Breite und schlage sich vermehrt in den Quartalsbilanzen der Unternehmen nieder. Dies spiegele sich auch in den Gewinnschätzungen. War das Gewinnwachstum für den Dax im vorigen Jahr noch negativ, zeichne sich nach der Aufholjagd in den USA seit einiger Zeit auch hierzulande eine Trendwende ab. Die Unternehmen bekommen zunehmend Rückenwind von dem schwachen Euro, dem globalen Wachstum sowie steigenden Investitionen im Rohstoffsektor. 100 Mrd. Euro in den KassenIn den Kassen der Dax-Konzerne lagen laut EY zum Ende des ersten Quartals knapp 100 Mrd. Euro, was einem leichten Rückgang entspricht. Der operative Cash-flow stieg um gut ein Viertel auf 22,5 Mrd. Euro. Und auch bei den Investitionen ging es aufwärts: Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen um 6 % auf 10,9 Mrd. Euro. Vor dem Hintergrund des Finanzpolsters und des großen Veränderungsdrucks sei weiter mit kräftigen Umbauarbeiten zu rechnen, sagt Mathieu Meyer, Mitglied der Geschäftsführung von EY.Am besten entwickelte sich im Quartal das Asiengeschäft, das um 15 % wuchs. In den USA waren es 10 % mehr als zuvor, wobei sich in beiden Regionen Währungseffekte positiv auswirkten. Von dem Umsatzplus von insgesamt 27 Mrd. Euro sind nach EY-Berechnung etwa 5 Mrd. auf den gesunkenen Euro-Kurs zurückzuführen, der im Ausland erzielte Einnahmen bei der Umrechnung wachsen lässt. In Europa stiegen die Einnahmen mit 9 % nicht ganz so stark. Als erhebliches Risiko wertet Meyer den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU. Inzwischen mehrten sich die Anzeichen, dass sich die Verhandlungen kontrovers gestalten und es erhebliche negative Auswirkungen gebe.Die Beschäftigtenzahl der Dax-Konzerne stieg um 3,3 % auf 3,7 Millionen. Größte Arbeitgeber sind VW mit 609 000 und die Post mit 461 000 Leuten. Zum Vergleich: ProSieben kommt mit 6 500 Angestellten aus.