DBAG legt sich Gießereigruppe zu

Silbitz fünftes Investment im laufenden Geschäftsjahr - Gros entfällt auf Fonds

DBAG legt sich Gießereigruppe zu

wb Frankfurt – Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) investiert gemeinsam mit ihrem Fonds VI in die Silbitz Group GmbH, einen Verbund aus drei Gießereien. Die DBAG hält mit Ginanth bereits eine Eisengießerei. Silbitz wird zu einem nicht genannten Preis komplett übernommen, wie aus einer Mitteilung des im SDax gelisteten Private-Equity-Hauses aus Frankfurt hervorgeht. Das Management soll im Rahmen eines Management-Buy-out beteiligt werden. Verkäufer ist die Industriegruppe VTC Industrieholding aus München. Diese war 2011 eingestiegen, nachdem Silbitz Kapital nach hohen Investitionen suchte. Zur VTC gehört u.a. die von Quandt übernommene Friwo (früher Ceag), die noch börsennotiert ist.Die Gießereigruppe ist der fünfte Buy-out, den die DBAG im laufenden Turnus strukturiert. Zuvor war in Infiana (Spezialfolien), Pfaudler Process Solutions (emaillierte Großbehälter), Gienanth und Cleanpart (Industriedienstleistung) investiert worden. Dafür hat die DBAG knapp 40 Mill. Euro aus ihrer Bilanz genommen. Weitere 11 Mill. Euro wurden für Wachstumsfinanzierungen bereitgestellt. Die von der DBAG beratenen Fonds investierten weitere 185 Mill. Euro, so dass die DBAG in den vergangenen neun Monaten Investitionsentscheidungen über 280 Mill. Euro ausgelöst hat. Die DBAG wird für ihren Anteil an Silbitz zunächst 9 Mill. Euro investieren und 18 % des Kapitals halten. Etwa ein Drittel des Kaufpreises dürfte per Kredit finanziert werden, den Großteil stellt der DBAG-Fonds dar. Allen & Overy und Linklaters haben die DBAG beratenSilbitz betreibt drei Gießereien, die 2014 rund 130 Mill. Euro umsetzten. Am Hauptsitz Silbitz (Thüringen) sind rund 450 Beschäftigte tätig. Dort werden im Hand- und automatisierten Maschinenformguss unterschiedliche Werkstoffe auf Stahl- und Eisenbasis gegossen. In Zeitz (Sachsen-Anhalt) gießen 180 Leute überwiegend Produkte für Windkraftanlagen. Rotornaben und Maschinenträger können derzeit ein Gewicht von bis zu 30 Tonnen erreichen, heißt es. Auch am dritten Standort in Koýice (Slowakei) werden mit 230 Beschäftigten unterschiedliche Werkstoffe gegossen.Neben Windenergie werden Silbitz-Produkte den Angaben zufolge in der Antriebstechnik (Planetenträger, Lagergehäuse) und in Motorentechnik (Kolben, Zylinderdeckel für z. B. Schiffs- und Lokomotiv-Motoren) genutzt. Vereinbart seien Investitionen in den Ausbau der Schmelzkapazitäten in Zeitz, um größere Gussteile herstellen zu können und die regionale Präsenz zu stärken.