DBAG stellt Bilanzierung um und reagiert auf die BaFin
wb Frankfurt – Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) ändert ihre Bilanzierung in einem wichtigen Detail. Sie reagiert damit jetzt erstmals auf eine Fehlerfeststellung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Diese betraf den Konzernabschluss zum 30. September 2015; dabei wurde die Höhe des Eigenkapitals zu diesem Stichtag zwar bestätigt. Im Zuge der Routineprüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung wurde die Frage nach der IFRS-konformen Bilanzierung des Carried Interest aufgeworfen; es ging dabei nicht darum, ob, sondern wann die Gewinnbeteiligung der DBAG-Fonds ergebniswirksam zu berücksichtigen ist. Mit der neuen Methode wird der Carried Interest früher erfasst. Das Ergebnis des laufenden Turnus werde nach neun Monaten hierdurch um 2,1 Mill. Euro gemindert. Weitere 8,4 Mill. werden dem vorangegangenen Geschäftsjahr zugeordnet, die Vergleichszahlen des Vorjahres wurden angepasst, heißt es weiter.Die in diesem Zusammenhang korrigierte Prognose für 2017/2018 (bis 30. September) wird bestätigt: Für das vierte Quartal erwartet die DBAG unter der Annahme stabiler Kapitalmarktverhältnisse ein positives Ergebnis, das Nettoresultat für das gesamte Jahr werde aber um mehr als 20 % unter dem Bezugspunkt für diese Prognose in Höhe von 43,0 Mill. Euro liegen.Nach drei Quartalen wird ein Konzernergebnis von 28,9 Mill. Euro ausgewiesen. Dies entspricht einer Rendite auf das Eigenkapital von 6,8 %. Das dritte Quartal 2017/2018 trug mit 11,1 Mill. Euro zum Konzernergebnis bei. Im vorangegangenen Turnus hatten mehrere lukrative Unternehmensveräußerungen für ein Ergebnis von (angepasst) 71,4 Mill. Euro gesorgt, davon 27,3 Mill. Euro im dritten Quartal. Der Wertbeitrag aus der operativen Entwicklung der Portfoliofirmen, also Ergebnisveränderung und Verschuldung, falle höher aus als vor einem Jahr. Im Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft seien Interessensbekundungen potenzieller Käufer “wertsteigernd” berücksichtigt. Für Beteiligungen an kleineren Unternehmen – Eigenkapitalbeteiligungen von 10 Mill. bis 30 Mill. Euro – stehen bis Ende 2020 weitere 97 Mill. Euro zur Verfügung, davon knapp 40 Mill. von der AG. 90 % der übrigen Zusagen stammen von Investoren der DBAG-Fonds, heißt es.—– Personen Seite 16