Delignit traut sich zweistelliges Erlösplus zu
Wie gewonnen, so zerronnen: Die Delignit-Aktie hatte ihren Wert zu Beginn des Jahres innerhalb weniger Wochen mehr als verdoppelt. Ab März hat sie die Gewinne wieder komplett abgegeben und notiert nun bei knapp 7 Euro. Markus Büscher, Vorstandschef des Herstellers von Kofferraum-Ladeböden aus Holz für Pkw oder Spezialböden für Werkshallen äußert sich im Interview der Börsen-Zeitung auf dem Deutschen Eigenkapitalforum zu den Aussichten.- Herr Büscher, wie erklären Sie den Anlegern den starken Aktienkursverfall der vergangenen Monate?Veränderungen im Börsenkurs unsrer Aktie obliegen nicht dem operativen Einflussbereich des Vorstandes. Wir sind operativ auf gutem Weg, und der ursprüngliche Aktienkursanstieg ist dieser Entwicklung zuzuordnen. Die Kurskorrektur, die danach folgte, können wir schwerlich kommentieren, allerdings sehen wir auch, dass das erreichte Kursniveau im Frühjahr sehr schnell sehr hoch war.- Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um 8,4 % auf 29,4 Mill. Euro, das Nettoergebnis stieg überproportional um 30,4 % auf 1,4 Mill. Euro. Die Ebitda-Marge stieg von 9 auf 9,9 %. Wie läuft aktuell das Geschäft?Wir sind mit dem Geschäftsverlauf auch des zweiten Halbjahrs bisher zufrieden. Die Abrufe unserer großen Kunden aus der europäischen Nutzfahrzeugindustrie sind sehr stark, so dass wir auch unsere Umsatzprognose des laufenden Jahres überschreiten.- Für 2018 haben Sie ursprünglich die Prognose ausgegeben, beim Umsatz um mehr als 8 % zu wachsen und die Ebitda-Marge mindestens auf Vorjahresniveau bei 9,2 % zu halten. Wie lautet nun genau Ihre Prognose?Grundsätzlich bleiben wir noch bei unserer Prognose.- Wird es für ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum reichen?Davon gehen wir im Moment stark aus.- Wird die Marge dieses Jahr stärker belastet als bislang geplant?Wir haben in diesem Jahr sowohl Neuanläufe im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge als auch in der Caravanindustrie. Insofern müssen wir im zweiten Halbjahr Sonderanlaufkosten verkraften, die dazu führen, dass wir die Ebitda-Prognose lediglich bestätigen können.- Welcher Umsatzanteil entfällt bei Delignit auf die Automobilindustrie?Rund 75 % der Umsätze werden im Automotive-Markt generiert, der Rest entfällt auf technischen Anwendungen wie zum Beispiel in der Schienenverkehrsindustrie und der Gebäudeausstattung.- Sie sind kürzlich in den Markt als Holzzulieferer für Wohnmobile eingestiegen. Wie läuft es in diesem neuen Geschäft?Wir sind froh, einen namhaften deutschen Automobilkonzern als unseren Kunden gewonnen zu haben, mit dem wir einen erfolgreichen Markteintritt für das Geschäftsjahr 2019 erwarten. Der Serienstart liegt im ersten Quartal 2019.- Die Aktien liegen zu 76,1 % bei der Beteiligungsgesellschaft MBB. Welche Signale erhalten Sie vom Großaktionär zu seinem Investment?Der Großaktionär stellt unseren Aufsichtsrat. Im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen und darüber hinaus besprechen wir die operative Situation des Konzerns, und ich darf sagen, dass wir uns allesamt auf einem guten Weg sehen.—-Das Interview führte Daniel Schauber.