WERTBERICHTIGT

Deliver & deleveraged

Börsen-Zeitung, 15.10.2019 Auch wenn Zulieferer nicht gerade hoch im Kurs stehen, ist es für ZF Friedrichshafen, die ja keinen Zugang zum Eigenkapitalmarkt hat, kein Problem, Mittel für die jüngste Milliardenakquisition loszueisen. Dafür spricht der...

Deliver & deleveraged

Auch wenn Zulieferer nicht gerade hoch im Kurs stehen, ist es für ZF Friedrichshafen, die ja keinen Zugang zum Eigenkapitalmarkt hat, kein Problem, Mittel für die jüngste Milliardenakquisition loszueisen. Dafür spricht der Track Record aus der Übernahme der 12,4 Mrd. Dollar schweren Übernahme von TRW in den USA. Liefern und deleveragen heißt die Devise am Bodensee, so dass nach der Entschuldung jetzt wieder refinanziert werden kann für den Kauf des Bremsenherstellers Wabco. Das hat ZF mit dem zweitgrößten Schuldschein bisher (2,1 Mrd. Euro) exerziert. Noch mehr sammelte nur die “Zackenbude” selbst 2015 mit 2,2 Mrd. Euro ein. Für Wabco geht es um ein Volumen von 7,3 Mrd. Euro, von denen 2,5 Mrd. über Kapitalmarktkredite dargestellt sind. Abschluss der “Refi” sind nun nach der jüngsten Roadshow Anleihen über 2,7 Mrd. Euro – mit deutlicher Überzeichnung. Bei TRW hatte ZF stark deleveraged: Aus 8,4 Mrd. Euro Nettoschulden Ende 2015 wurden binnen drei Jahren 4,1 Mrd. und der Leverage sank von 3,0 auf 1,3. Doch ist fraglich, ob Beteiligungsverkäufe erneut so viel einspielen werden wie damals. wb