Delivery Hero hebt Umsatzprognose an
hek Frankfurt – Der Essenslieferdienst Delivery Hero schraubt das Umsatzziel weiter nach oben. Für 2019 erwartet das Management nun Erlöse zwischen 1,44 Mrd. und 1,48 Mrd. Euro. Zuletzt hatten die Berliner die Prognose im Juni auf 1,3 Mrd. bis 1,4 Mrd. Euro erhöht und dann im September an das obere Ende dieser Spanne herangeführt. Mit dem am Donnerstag veröffentlichten Trading Update hebt sich Delivery Hero vom US-Wettbewerber Grubhub ab, der mit einem enttäuschenden Ausblick auf das vierte Quartal für ein Kursdebakel gesorgt und auch Investoren anderer Unternehmen der Branche verschreckt hatte (vgl. BZ vom 30. Oktober).Im dritten Quartal kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum währungsbereinigt um 117 % auf 391 Mill. Euro. CEO Niklas Östberg führt den Sprung auf ein verbessertes Serviceangebot und die Investitionen in die Kundenakquise zurück. Der Konzern verbuchte 181 Millionen Bestellungen, 92 % mehr als vor einem Jahr. Analysten zeigten sich beeindruckt von den Wachstumszahlen. Die im MDax vertretene Aktie startete mit Kursgewinnen in den Handel, rutschte aber bald ins Minus. Am Ende stand ein Abschlag von 4,7 % zu Buche.Den Ergebnisausblick siedelt Delivery Hero nun am unteren Ende der zuvor kommunizierten Spanne von minus 370 Mill. bis minus 420 Mill. Euro an. Damit dürfte der Verlust, bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, etwas größer ausfallen als bisher avisiert. Die hohen Verluste gehen auf massive Investitionen in die Beschleunigung des Wachstums zurück. Durch die wachsende Marktgröße und eine höhere Bestellhäufigkeit will Delevery Hero mittel- bis langfristig “ein überdurchschnittliches, nachhaltiges Wachstum” erzielen. Das Geschäft in Europa soll im vierten Quartal operativ die Gewinnschwelle erreichen. Das Unternehmen ist in 41 Ländern tätig und arbeitet mittlerweile mit 390 000 Restaurants, 82 % mehr als vor Jahresfrist, in mehr als 4 000 Städten zusammen.Bedeckt hält sich CEO Östberg zum Übernahmekampf um die britische Just Eat. Delivery Hero befindet sich hier in einer delikaten Position, denn der größte eigene Aktionär Prosus hat eine Barofferte angekündigt, die mit dem geplanten Aktientausch zwischen Just Eat und der niederländischen Takeaway konkurriert, an der Delivery Hero beteiligt ist. Takeaway sieht darin einen Interessenkonflikt und plädiert dafür, dass die Berliner bei der Abstimmung über den Aktientausch außen vor bleiben. Östberg gab keinen Kommentar dazu ab, wie Delivery Hero sich auf der Hauptversammlung verhalten will.