Delivery Hero kauft Lieferdienst in Mittelamerika
hek Frankfurt
Der aggressiv wachsende Essensdienst Delivery Hero erweitert sein Geschäft in Zentralamerika und der Karibik mit der Akquisition der Restaurant- und Lebensmitteldienste von Hugo. Wie das Berliner Unternehmen mitteilt, übernimmt es das Hugo-Kerngeschäft mit Essenslieferungen und Quick Commerce, also der schnellen Auslieferung von Fertigwaren. Das 2017 gegründete Übernahmeziel sei in mehr als 40 Städten in Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, der Dominikanischen Republik und Jamaika tätig. Hugo sei eine der führenden Apps für Essenslieferungen in Zentralamerika.
Den Abschluss des Deals erwartet Delivery Hero im ersten Quartal 2022. Zum Kaufpreis macht der im Dax vertretene Konzern keine konkreten Angaben. Das Management begnügt sich mit dem Hinweis, dass der Transaktionswert auf einem Bruttowarenwert von gut 150 Mill. Dollar und „marktbasierten Multiplikatoren“ beruhe, die mit früheren Deals des Konzerns vergleichbar seien. Setzt man den Börsenwert von Delivery Hero mit dem für 2021 erwarteten Bruttowarenwert von 33 Mrd. bis 35 Mrd. Euro in Relation, ergibt sich ein Multiple zwischen 0,79 und 0,84. Bezogen auf Hugo ergäbe das einen Wert des Eigenkapitals von gut 100 Mill. Euro.
Den Angaben zufolge hat Hugo gut 800 Mitarbeiter und 1,3 Millionen registrierte Nutzer. Das Unternehmen verfüge über einen kategorieübergreifenden Marktplatz für Restaurantessen, Lebensmittel, Medikamente, E-Commerce und Finanzdienstleistungen. Zudem werden Tickets für Sportveranstaltungen und Kapitalinvestitionen für aufstrebende Start-ups angeboten.
Die in rund 50 Ländern agierende Delivery Hero ergänzt ihre Präsenz um Jamaika, wo der Konzern bisher nicht vertreten ist, und erweitert ihr Geschäft in den anderen Ländern in Zentralamerika. Ende August wurde bekannt, dass Delivery Hero sich mit 200 Mill. Euro am Lebensmitteldienst Gorillas beteiligen will. Eine Bestätigung für dieses Investment steht aber weiter aus.
Wertberichtigt Seite 8