Der Essenslieferdienst Delivery Hero erhöht sein Engagement bei der spanischen Glovo. Der in Berlin ansässige Dax-Konzern erwirbt nach eigenen Angaben für 229 Mill. Euro neue Glovo-Anteile. Die Transaktion ist Teil einer von den Investoren Lugard Road Capital und Luxor Capital Group angeführten Finanzierungsrunde über 450 Mill. Euro. Glovo gibt 7,43 Millionen Anteile zum Stückpreis von 60,50 Euro aus. Delivery Hero übernimmt 3,78 Millionen Anteile. Aus den Transaktionsdaten ergibt sich eine Bewertung für Glovo von knapp 2,1 Mrd. Euro. Die Bareinlagen sollen bis Mitte April geleistet werden.

An der 2015 in Barcelona gegründeten Glovo ist Delivery Hero seit 2018 beteiligt. Bei Abschluss der Investmentvereinbarung betrug der Anteil 36% auf voll verwässerter Basis, teilen die Berliner mit. Sie sind damit größter Gesellschafter. Mit der Finanzierungsrunde steigt der Anteil auf 37%. Delivery Hero hält dann 12,7 Millionen Anteile.

Glovo ist den Angaben zufolge in 20 Märkten in Südeuropa und dem EEMEA-Raum (Osteuropa, Naher Osten und Afrika) tätig. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr stark gewachsen.

Die Finanzierungsrunde sei auf Basis einer marktkonformen Pre-Money-Eigenkapitalbewertung von Glovo erfolgt. Die Einnahmen wolle Glovo in den Ausbau der Präsenz in ihren Märkten stecken. Ein weiterer Fokus liege auf dem Wachstum des neuen Geschäftsbereichs Q-Commerce, also der schnellen Auslieferung von Fertigwaren. Glovo betreibe eine neuartige Multi-Category-Liefer-App, die Nutzer mit Restaurants, Lebensmittelketten, Apotheken und Einzelhandelsgeschäften verbindet.

Im vergangenen Herbst hatte Delivery Hero für bis zu 230 Mill. Euro das Lateinamerikageschäft von Glovo erworben. Damit expandierte der hochdefizitäre Essenslieferdienst nach Peru, Ecuador, Costa Rica, Honduras und Guatemala. Die Position in Lateinamerika werde gestärkt und das bestehende Geschäft in Argentinien, Panama und der Dominikanischen Republik ausgebaut, teilte Delivery Hero damals mit (vgl. BZ vom 17.9.2020).