Finanzielle Restrukturierung

Demire bringt Umschuldung voran

Der Immobilienkonzern Demire hat die Anpassung der Anleihebedingungen nach dem Schuldverschreibungsgesetz auf den Weg gebracht. Damit nähert sich die Hängepartie um die notwendige Umschuldung dem Ende.

Demire bringt Umschuldung voran

Demire bringt Umschuldung voran

hek Frankfurt

Der angeschlagene Gewerbeimmobilienkonzern Demire macht sich daran, die geplante Umschuldung unter Dach und Fach zu bringen. Der Prozess zur Anpassung der Anleihebedingungen nach dem Schuldverschreibungsgesetz hat nach Firmenangaben begonnen. Die Einigung mit Gläubigern, die 90% des Bondvolumens halten, sei nunmehr formalisiert. Zuletzt hatte es wieder einige Unsicherheit gegeben, weil vier Objektgesellschaften Insolvenz beantragen mussten. Demire konnte sich mit der Immobilienbank DZ Hyp nicht auf ein Stillhalteabkommen oder eine Rückführung des Kredits außerhalb einer Insolvenz der Töchter verständigen.

Die Laufzeit der eigentlich Mitte Oktober fälligen Anleihe wird bis Ende 2027 verlängert. Der 499 Mill. Euro schwere Bond macht einen großen Teil der Fremdfinanzierung aus. Nach Abschluss der Refinanzierung könne der Verschuldungsgrad, gemessen am Marktwert der Immobilien, auf 40% sinken, teilt Demire mit. Das wäre ein vergleichsweise komfortables Niveau. Demire kündigt an, einzelne Assets im Rahmen eines „strukturierten Platzierungsprogramms“ zu veräußern.

Teilrückzahlung und Tenderangebot

Neben einer Teil-Rückzahlung in Höhe von 49,9 Mill. Euro des Gesamtnennbetrags ist geplant, Anleihen zum Maximalpreis von 76,25% über ein Tenderangebot zurückzukaufen. Dafür stünden bis zu 159,6 Mill. Euro zur Verfügung. So könne das verbleibende Bondvolumen auf rund 240 Mill. Euro sinken. Großaktionär Apollo, der 58,6% der Aktien hält, unterstützt die Tenderofferte mit bis zu 100 Mill. Euro Gesellschafterdarlehen.

Der Anleiherückkauf ist laut Unternehmensangaben durch einen Backstop, dem alle Gläubiger beitreten können, zum Großteil bereits abgesichert. Die Teilnahme am Backstop werde mit einer Gebühr von 5% vergütet. Ab Oktober ist der Bond mit 5% zu verzinsen. Zusätzliche Gebühren sind fällig, falls die Anleihe nicht innerhalb vereinbarter Fristen schrittweise zurückgeführt wird.

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