Der Boss macht Druck
Nestlé-Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck-Letmathe macht Druck. Der Konzernumbau geht ihm offenbar zu langsam, deshalb nutzte er die Generalversammlung des weltgrößten Lebensmittelkonzerns und drängte zur Eile. Zwei Dinge seien nötig, um die Spitzenposition zu behaupten, so Brabeck. Nestlé müsse die Anpassung des Produktportfolios beschleunigen und gleichzeitig ihre Größe besser nutzen. Dem Österreicher geben die Verschmelzungen in der Branche zu denken – er nannte die Gründung von Kraft-Heinz und die Fusion des Kaffeegeschäfts von Mondelez und D.E Master Blenders, aus “der ein starker Konkurrent im Kaffeesektor entstehen wird”. Zudem macht ihm die “spektakuläre Entwicklung bestimmter multinationaler Unternehmen in Schwellenländern” Sorge. Dabei hat sich, seit CEO Paul Bulcke Ende 2013 den Startschuss zur Bereinigung des Portfolios um wenig oder unprofitable Bereiche gab, schon einiges getan. Doch Brabeck fürchtet wohl, dass Nestlé 2015 das operative Wachstumsziel von mindestens 5 % verfehlt – es wäre das dritte Mal in Folge.md