bl – Der Deutsche beim französischen Pharmakonzern Sanofi ist dort längst zum Urgestein geworden und darüber hinaus zum waschechten Pariser. Dass Hanspeter Spek in diesem Jahr 63 wird, möchte man angesichts seiner noch immer jungenhaften Erscheinung kaum glauben.Der gebürtige Ulmer hat auch die Tabula rasa im Vorstand nach dem Amtswechsel zu Chris Viehbacher im Dezember 2008 ohne Blessuren überstanden. Als Vorstand für Marketing und Vertrieb ist er verantwortlich für das gesamte internationale Geschäft. Zu Sanofi kam Spek, der nach Lehre und Studium einst bei Pfizer begann, bereits 1985. Er begann bei der damals noch kleinen Tochtergesellschaft in Deutschland, übernahm aber schon bald Führungsaufgaben in der Zentrale in Paris.Seine große Stunde schlug im Übernahmekampf der damaligen Sanofi-Synthélabo um den wesentlich größeren deutsch-französischen Aventis-Konzern. Mit seiner ruhigen und überzeugenden Art, aber auch seiner unumstrittenen Fachkompetenz, gelang es dem Manager, die Schärfe aus der Auseinandersetzung zu nehmen. Dass er seine Zusagen zur Sicherung bzw. zum Ausbau des früheren Hoechst-Standorts in Frankfurt eingehalten, ja übererfüllt hat, wird ihm von deutscher Seite hoch angerechnet.Spek galt als Vertrauter des langjährigen Konzernchefs Jean-François Dehecq und wurde einst sogar als dessen potenzieller Nachfolger gehandelt. Doch das wäre in Frankreich wohl schwer durchzusetzen gewesen.Dabei hat sich Spek in Paris hervorragend integriert. Er wohnt im vornehmen siebten Arrondissement, ist zum Mitglied der Ehrenlegion ernannt worden und geht gern ins Theater und Kino. Zu seinen Hobbys zählt Spek darüber hinaus neben dem Fliegenfischen vor allem das Springreiten.Nach Deutschland hat Spek auch noch berufliche Verbindungen. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender von Sanofi in Deutschland und sitzt außerdem im Aufsichtsrat des Pharmagrossisten Celesio.