Der Kranich im Sturzflug
Wer sich von Investorenseite mutmachende Aussagen zur weiteren Entwicklung der Deutschen Lufthansa erhofft hatte, der wurde von Finanzvorstand Ulrik Svensson gestern enttäuscht. Bei der Erläuterung der Zahlen für das zweite Quartal wurde zwar der jüngst schon deutlich gesenkte Geschäftsausblick bestätigt. Im Detail aber gebe es sogar noch mehr Risiken, die Visibilität bei den Buchungen sei ebenfalls gering, so Svensson. Und: Der Konzern sieht sich gerade in seinen Heimatmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz von den Low-Cost-Carriern wie Ryanair und Easyjet attackiert. Der Kranich wird nicht weichen und nimmt zur Verteidigung seiner Marktposition vorerst auch weitere Ertragsrückschläge in Kauf. Dass so etwas Anlegern nicht schmeckt, ist klar, zumal der Konzern zwar mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen dem Preisdruck gegensteuert, aber auf absehbare Zeit seine Organisationsstruktur nicht grundlegend ändern will. Die Aktie stürzte anfangs um 7 % auf 14 Euro und damit den tiefsten Stand seit über zwei Jahren ab. po