In den 16 Monaten seit dem Börsengang hat sich Windeln.de einiges geleistet: eine drastisch gesenkte Prognose, technische Schwierigkeiten im Geschäft mit den Kunden, einen Fehler in der Bilanzierung. Die hohen Verluste des Online-Händlers für Babyprodukte lassen sich längst nicht mehr mit der internationalen Expansion erklären und rechtfertigen. Die vor kurzem verkündete Restrukturierung ist ein klarer Beleg, dass das Geschäftsmodell zum Börsengang nicht ausgereift war und immer noch nicht ist. Jetzt wird es umgekrempelt, das Unternehmen soll straffer und effizienter werden. Die desaströse Kursentwicklung ist da kein Wunder: Verglichen mit dem Emissionspreis ist die Aktie nicht einmal mehr ein Viertel wert. An was erinnert die ganze Misere? Genau, an die herben Enttäuschungen, die mancher blauäugige Aktionär vor eineinhalb Jahrzehnten im Neuen Markt zu beklagen hatte. Der Vorstand von Windeln.de hat viel Arbeit vor sich, um zu beweisen, dass das Unternehmen vielleicht doch kein Kandidat für einen Absturz ist. Bisher sieht es nach dem Gegenteil aus.jh