Der Rezession getrotzt
ste – Die Verbindung mit dem weltweit viertgrößten Handelskonzern Metro hat der Aktie des britischen Lebensmittelgroßhändlers Booker Group gestern kräftigen Auftrieb gegeben. Nach der Ankündigung einer gut 9-prozentigen Beteiligung nach Übernahme des britischen Großhandelsgeschäfts von Metro kletterte das im Mittelwerteindex FTSE 250 notierte Booker-Papier in einem schwachen Gesamtmarkt um 10 % auf 87 Pence. Das im mittelenglischen Wellingborough ansässige Unternehmen kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von 1,4 Mrd. Pfund (1,7 Mrd. Euro).Geschäftlich ging es für Booker seit 2008 ungeachtet von Finanzkrise und Rezession stetig aufwärts. Der operative Gewinn verdoppelte sich in dieser Zeit auf 90 Mill. Pfund, im Finanzjahr 2011/2012 (Ende März) kletterte er um 17 %. Signifikante Investitionen und Akquisitionen blieben aus, was einen kräftigen freien Cash-flow ermöglichte. Die Dividende verdreifachte sich in den vergangenen vier Jahren, doch die Gewinndeckungsquote blieb mit dem 2,5-Fachen “sehr gesund”, wie Liberum Capital feststellt. Zuletzt zeigte Booker ein Nettovermögen von 63 Mill. Pfund.Die geschäftliche Aufwärtsentwicklung spiegelt sich auch im Kursverlauf an der Börse wider: Seit Anfang 2008, als er bei 22 Pence lag, hat sich der Aktienpreis vervierfacht. Analysten rechnen bei Booker weiter mit Aufwärtspotenzial – ungewöhnlich für einen Sektor, der im Zuge von Konjunkturflaute und scharfem Wettbewerb im Lebensmittelgeschäft eher als unattraktiv eingestuft wird. Acht der von Reuters erfassten zehn Branchenexperten geben eine Kauf- oder Outperform-Empfehlung ab.Seit 2005 geführt von dem früheren Marks & Spencer-Manager Charles Wilson, konzentriert sich Booker mit 10 000 Beschäftigten darauf, der führende Versorger von Catering-Unternehmen und unabhängigen Einzelhändlern in Großbritannien zu sein. 172 Märkte verkaufen im Schnitt 8 500 Produkte. Der Umsatz lag zuletzt bei 3,9 Mrd. Pfund.