Der Unkonventionelle
cru – Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender von Österreichs größtem Stahlkonzern Voestalpine, ist derzeit zugleich Präsident des Weltstahlverbandes. Eder, der die Präsidentschaft im Oktober 2014 übernommen hatte, wurde als erster Manager überhaupt in der 50-jährigen Geschichte von “Worldsteel” im vergangenen Jahr für eine zweite Amtszeit nominiert. Designierter Nachfolger ist John Ferriola, CEO des US-amerikanischen Stahlkochers Nucor.Eder gilt als unkonventioneller Manager, weil ihm herkömmliche Hierarchien gleichgültig sind. Der 64-Jährige arbeitet seit Jahrzehnten für den ehemaligen Staatskonzern, den er restrukturiert hat, und lässt manchmal durchblicken, dass er ungute Erinnerungen mit der Zeit verbindet, als die Spitzenposten bei Voestalpine noch nach Parteibuch vergeben wurden.Eder studierte in den 1970er Jahren Jura an der Universität Salzburg und trat 1978 als Experte für Gesellschaftsrecht in die damalige Voest ein. Dort wurde er 1982 Prokurator, 1988 Bereichsleiter für Konzernkoordination und war 1995 maßgeblich am Börsengang der Voest-Alpine Stahl AG beteiligt. Seit Dezember 1995 ist er Mitglied des Vorstandes, im September 2001 wurde er Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und seit 1. April 2004 leitet er als Vorstandsvorsitzender den nun als Voestalpine firmierenden Konzern, der zu den schwereren Titeln im ATX gehört.