Deutsche Euroshop zeigt Zuversicht

Shoppingcenter-Investor verweist vor Hauptversammlung auf verbesserte Lage

Deutsche Euroshop zeigt Zuversicht

ste Hamburg – Die Deutsche Euroshop zeigt sich anlässlich der am 16. Juni anstehenden Hauptversammlung, die in virtueller Form stattfinden soll, zuversichtlich, die Herausforderungen infolge der Coronakrise “mit der jetzt begonnenen Stabilisierung” der Lage zu meistern. Das Unternehmen, das an 21 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn beteiligt ist, verfüge durch seine niedrige Verschuldung sowie seine vorhandene Liquidität über einen soliden finanziellen Handlungsspielraum, betont Vorstandschef Wilhelm Wellner gemäß dem veröffentlichten Redetext zum Aktionärstreffen.Das Hamburger SDax-Unternehmen stellte den Text vor der Hauptversammlung auf seine Internetseite, um Aktionären das Einreichen von Fragen bis zum 13. Juni, 24 Uhr, zu ermöglichen. Laut Wellner haben die meisten Geschäfte in allen Einkaufszentren auch außerhalb Deutschlands wieder geöffnet. Die Besucherfrequenzen, die den Angaben zufolge Ende März in der zweiten Woche des Lockdowns bei rund 16 % des Vorjahresniveaus ihren Tiefstwert erreichten, hätten sich in der ersten Juni-Woche auf rund 73 % verbessert.Auch bei den Einzelhandelsumsätzen stellt der Shoppingcenter-Investor einen Aufwärtstrend fest. Nach Beginn der Pandemie im März hätten die Umsätze der Mieter in den deutschen Einkaufszentren knapp 48 % unter dem Vorjahresniveau gelegen, im April um 69 %. Im Mai lagen die Umsätze laut dem Unternehmen infolge der schrittweisen Öffnung von Geschäften 34 % unter Vorjahr.Mit Blick auf die für den Konzern wichtige Zahlungssituation der Mieter teilt Deutsche-Euroshop-Chef Wellner mit, die normalerweise bei knapp 100 % liegende “Collection Rate” sei im März auf 92 %, im April und Mai auf 33 und 38 % gesunken. Die Kennzahl berücksichtigt die gesamten Mieteinnahmen inklusive Nebenkosten und Werbebeiträge. Im Juni sei davon auszugehen, dass es weiter zu einer Erhöhung der Außenstände kommen werde, so Wellner. Die Mieter, bei denen es seit Beginn der Krise zu Insolvenz-Schutzschirmverfahren kam, stünden aktuell für 6 % der Mieteinnahmen.Bei einem Anstieg der “traditionell sehr niedrigen” Außenstände um über 30 Mill. Euro seit Beginn der Krise seien die Liquiditätsauswirkungen auf das Unternehmen “aktuell gut zu beherrschen”, betont der Vorstandschef weiter. Dazu trage der Verzicht auf eine Dividendenzahlung für 2019 erheblich bei. Man habe auch aktuell Zugang zum Bankenmarkt und habe Ende März einen Kreditvertrag abgeschlossen.Die Deutsche Euroshop unterhält für Darlehen von 1,5 Mrd. Euro den Angaben zufolge Verbindungen zu 24 Banken und Sparkassen in Deutschland, Österreich und Tschechien. Von 20 Darlehen im Konzern seien bei 14 Darlehen Kreditauflagen mit den Instituten vereinbart. Auf Basis des aktuellen Pandemieverlaufs, der weitgehenden Shop-Öffnungen und der Lockerungsmaßnahmen in den Einkaufszentren sei davon auszugehen, dass, so Wellner, “die Lage bezüglich der Kreditauflagen auch in dieser außergewöhnlichen Situation beherrschbar ist”.Der zuvor seit Jahresbeginn um 45 % gesunkene Deutsche-Euroshop-Aktienkurs fiel gestern in einem schwachen Umfeld um rund 8 %.